Meine Reise in die Selbstständigkeit als Entspannungspädagogin – Wie ich meinen Weg gefunden habe

Es gibt Momente im Leben, in denen wir das Gefühl haben, an einem Scheideweg zu stehen – festgefahren, vielleicht etwas ausgelaugt und doch wissend, dass da noch mehr auf uns wartet. So ging es mir vor einigen Jahren. Ich hatte einen festen Job, eine klare Struktur in meinem Alltag, aber irgendetwas fehlte. Es war nicht sofort klar, was dieser fehlende Teil war, aber mit der Zeit wurde mir immer bewusster: Es war die innere Ruhe und das Gefühl, wirklich im Einklang mit mir selbst zu sein. Auf der Suche nach dieser Balance entdeckte ich etwas, das mein Leben für immer verändern sollte. Eine Leidenschaft, die mich nicht nur privat bereichert, sondern auch zu einer beruflichen Neuausrichtung führte – die Arbeit als Entspannungspädagogin und meine Reise durch die Yoga-Ausbildung. Doch der Weg dahin war alles andere als gerade.

In diesem Blogartikel möchte ich dich auf meine ganz persönliche Reise mitnehmen, auf der ich lernte, dem inneren Ruf zu folgen, meinen Weg in die Selbstständigkeit als Entspannungspädagogin zu finden und anderen zu helfen, inmitten des hektischen Alltags Ruhe zu finden.

Der Auslöser: Wie Alles begann

Noch vor Corona war mein Leben ein anderes. Ich war in einem großen Konzern in der Personalabteilung tätig, in der ich mich allerdings nicht sonderlich wohlgefühlt habe. Es war ein fordernder Job, und ich merkte, dass ich den Ansprüchen meiner Abteilungsleitung und meiner Kollegen nicht gerecht werden konnte. Die Aufgaben waren streng vorgegeben, ohne Spielraum für eigene Ideen, und der Druck war enorm. Gleichzeitig hatte ich privat viel um die Ohren, was sich unweigerlich auf meine Arbeit auswirkte. Ich begann, Fehler zu machen – Fehler, die in meiner Position nicht passieren durften. Zudem stellte ich fest, dass diese Art von Arbeit nicht meiner Persönlichkeit entsprach. Ich war nur ein kleines Rädchen in einem großen Getriebe, ohne Einfluss auf den Gesamtprozess – und das passte einfach nicht zu meiner Arbeitsweise.

Zum ersten Mal bemerkte ich, dass der Stress mich auf eine Weise beeinflusste, wie ich es vorher nie gekannt hatte. Schulterschmerzen und Verspannungen waren nichts Neues für mich, aber plötzlich litt ich auch an Schlafstörungen, Haarausfall, Panikattacken und Zähneknirschen. Mein Körper schrie förmlich nach einer Veränderung, und ich wusste, dass ich dringend etwas unternehmen musste.

Der Wendepunkt: Die Entdeckung von Yoga und meinen Werten

Der erste Schritt war für mich die Entdeckung von Yoga. Ich begann regelmäßig bei einer Yogalehrerin zu praktizieren, die in einem Nachbarort Kurse anbot. Die Verbindung von Atmung, Bewegung und Achtsamkeit half mir, wieder zu mir selbst zu finden und den Stress für kurze Zeit hinter mir zu lassen. Gleichzeitig begann ich, mich intensiv mit meinen Werten auseinanderzusetzen: Selbstbestimmung, Leidenschaft und Kreativität. Ich fragte mich, wie ich eigentlich arbeiten wollte und welche Art von Arbeit mich langfristig glücklich machen könnte.

Es wurde immer klarer: Ich brauchte mehr Freiheit und Kreativität in meinem beruflichen Leben. So entschied ich mich, innerhalb meiner Abteilung die Position zu wechseln, und bemerkte rasch, wie sich mein Wohlbefinden verbesserte. Die Stresssymptome gingen zurück, und ich fühlte mich zum ersten Mal seit Langem wieder wohl in meiner Haut.

Der Bruch: Corona und die Rückkehr der Stresssymptome

Dann kam Corona. Die Welt, wie wir sie kannten, stellte sich auf den Kopf, und das traf auch mich persönlich. Meine regelmäßigen Yogastunden fielen aus, ich sah meine Kollegen nur noch sporadisch im Büro und arbeitete eigentlich nur noch aus dem Homeoffice. Wie bei so viele andere Menschen in dieser Zeit, kam mein Sozialleben nahezu vollständig zum Erliegen, und eingepfercht mit einem Kindergartenkind war der Alltag plötzlich der einzige Ankerpunkt. Das Gefühl der Isolation und der fehlenden sozialen Kontakte brachten einige der alten Stresssymptome zurück – nicht in derselben Intensität wie zuvor, aber spürbar.

Da ich ohnehin schon lange mit dem Gedanken gespielt hatte, meinen Arbeitgeber zu verlassen, nutzte ich die Gunst der Stunde. Ich nahm am Abfindungsprogramm teil, kündigte meinen Job und beschloss, mich nach der Geburt meiner Tochter, rundum meiner Familie zu widmen. In dieser Phase absolvierte ich eine Weiterbildung zur Ernährungsberaterin, denn ich wollte mich selbstständig machen und auf diesem Gebiet arbeiten.

Der Rückschlag: Die Energiekrise und der Job in der Verwaltung

Doch das Leben verlief nicht wie geplant. Die Energiekrise schlug zu, und am Ende meiner Elternzeit war ich gezwungen, kurzfristig einen Job anzunehmen, um unsere gestiegenen Lebenshaltungskosten decken zu können. Ich landete in einem Verwaltungsjob – und merkte schon bald, dass dies nicht der richtige Weg für mich war. Die Arbeit war ähnlich strukturiert wie mein früherer Job: kaum Spielraum für Kreativität, strikte Vorgaben und wenig Raum für eigene Ideen.

Am Ende der Probezeit wurde mir gekündigt. Das war ein harter Schlag für mein Selbstwertgefühl, aber im Nachhinein hätte mir nichts Besseres passieren können. Diese Kündigung war wie ein Weckruf. Sie zwang mich, innezuhalten und mich intensiver mit meiner beruflichen Zukunft auseinanderzusetzen.

Frau sitzt auf dem Boden mit Kuli in der Hand

Der Durchbruch: Meine Entscheidung für die Selbstständigkeit

Schon lange hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mich im Bereich Stressbewältigung und Entspannung weiterzubilden. Ich war mir sicher, dass dies eine ideale Ergänzung zu meiner Ernährungsberater-Tätigkeit sein könnte, da ich immer wieder erlebt hatte, wie eng Stress, Wohlbefinden und Ernährung miteinander verknüpft sind.

Nach intensiver Recherche entschied ich mich für eine Weiterbildung zur Entspannungspädagogin bei B.I.E.K. Diese Entscheidung fiel mir leicht, denn ich hatte durch meine eigenen Erfahrungen mit Stress – sowohl in meinem früheren Job als auch in meiner Familie – bereits eine starke Motivation, anderen Menschen zu helfen. Ich wollte ihnen Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie ihre Stressbelastung besser bewältigen können.

Dank der Unterstützung durch den Gründerzuschuss des Arbeitsamtes konnte ich mich voll auf meine Weiterbildung konzentrieren und den Aufbau meiner Selbstständigkeit als Entspannungspädagogin vorantreiben. So hielt ich Ende 2023 meine ersten Entspannungskurse über die VHS Wetterau und verdiente durch meine Selbstständigkeit endlich mein eigenes Geld.

Die Reaktionen: Unterstützung und Zweifel

Als ich meinen sicheren Job während der Corona-Pandemie kündigte, um einen neuen Weg einzuschlagen, sorgte das in meinem Umfeld für gemischte Reaktionen. Meine Eltern, die selbst immer auf Sicherheit bedacht sind, machten sich große Sorgen. Trotz ihrer eigenen Erfahrungen in der Selbstständigkeit war es für sie schwer zu verstehen, warum ich gerade in dieser unsicheren Zeit meinen Job aufgab. Mittlerweile haben sie sich an den Gedanken gewöhnt und unterstützen mich in meiner Arbeit als Entspannungspädagogin und Yogalehrerin, indem sie mir sogar ihre alte Praxis für meine Yogastunden zur Verfügung stellen. Meine Mutter macht fleißig Werbung für meine Kurse und mein Papa unterstützt mich, indem er den Yoga-Raum in Schuss hält und viele Kleinigkeiten rundherum erledigt.

Auch meine Freunde und viele Bekannte bewunderten meinen Mut. Oft hörte ich Sätze wie: „Das könnte ich niemals tun.“ Es hat mich darin bestärkt, dass die Selbstständigkeit wirklich nicht für jeden geeignet ist – man muss dafür gemacht sein und die damit verbundenen Herausforderungen annehmen können. Kein geregeltes Einkommen, kein Sicherheitsnetz bei Krankheit oder auch die ständige Ansprache neuer Kunden oder das Konzipieren von Sequenzen ist schon eine Arbeit, die einem Spaß machen muss.

Die Stärke: Mein emotionaler Anker

Was meinen emotionalen Anker in all diesen schwierigen Zeiten angeht, so war das ohne Zweifel mein Mann. Er stand immer an meiner Seite, gab mir Rückhalt und den Freiraum, den ich brauchte, um mich zu entfalten. Besonders als ich mich entschied, nach der Kündigung nicht mehr in einen Bürojob zurückzukehren und stattdessen eine Weiterbildung zur Entspannungspädagogin zu machen, unterstützte er mich bedingungslos. Er ist mein Sparringspartner, wenn ich unsicher bin, und gibt mir oft neue Perspektiven oder Tipps, wie ich Dinge anders angehen könnte. Seine Unterstützung hat mir geholfen, durchzuhalten, selbst in den stressigsten Phasen.

In solchen Momenten fand ich auch in der Musik einen wichtigen Rückzugsort. Vor allem das Konzept des Inside Flow hat mir geholfen, mich zu erden und den Kopf freizubekommen. Die Kombination aus Musik und Bewegung gibt mir die Freiheit, loszulassen – und manchmal singe ich einfach laut mit, wenn es keiner hört. Das sind die Momente, in denen ich neue Kraft tanke und mich wieder auf das Wesentliche fokussiere.

Mein Lebenskomplize

Der nächste Schritt: Der Aufbau eines Netzwerks

Ich wollte aber nicht nur isoliert in meinem eigenen Raum arbeiten, sondern auch die Möglichkeit haben, mich mit anderen Selbstständigen auszutauschen. Daher suchte ich mir einen Nebenjob in einem Co-Working-Space im Nachbarort. Dort kümmere ich mich zweimal pro Woche vormittags um alle Angelegenheiten der Co-Worker und habe dadurch auch ein tolles Netzwerk aufgebaut, das mir bei der Selbstständigkeit sehr hilft. Wir sind eine tolle Truppe und haben sehr viel Spaß zusammen. So habe ich neben meiner beruflichen Erfüllung auch das soziale Miteinander, dass ich im Büro so sehr genieße.

Die Definition: So sehe ich mich als Entspannungspädagogin

Meine Arbeit als Entspannungspädagogin bedeutet für mich, Menschen in ihrem Alltag zu begleiten und ihnen Methoden zu vermitteln, die ihnen helfen, stressige Situationen besser zu bewältigen. Stress kann sich auf so viele unterschiedliche Weisen zeigen – ob als körperliche Symptome wie Rückenschmerzen, Zähneknirschen oder Haarausfall oder in Form von emotionalen Reaktionen wie Panikattacken und Schlafstörungen.

Mein Ziel ist es, jedem meiner Klienten zu helfen, seine eigene Entspannungsmethode zu finden – sei es Yoga, progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Meditation. Es gibt keine „One-Fits-All“-Lösung, jeder muss seine eigenen Rückzugsmomente und Entspannungsinseln im Alltag entdecken. Nichts erfüllt mich mehr, als wenn meine Kursteilnehmer mir berichten, dass sie wieder erholsamer schlafen, entspannter sind oder ihren Körper auf eine neue Weise wahrnehmen.

Die Herausforderung: nicht jeder ist dafür gemacht

Natürlich bringt die Selbstständigkeit auch ihre Herausforderungen mit sich. Gerade jetzt, in der Anfangszeit, merke ich, dass ich oft mit dem Kopf noch bei der Arbeit bin, selbst wenn ich eigentlich Zeit mit meiner Familie verbringen sollte. Ich hoffe, dass sich das mit der Zeit bessern wird und ich einen Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben finden kann.

Eine große Herausforderung ist es auch, auf meine eigene Gesundheit zu achten. Als Selbstständige werde ich nicht bezahlt, wenn ich krankheitsbedingt Kurse absagen muss, daher ist es umso wichtiger, dass ich fit bleibe und auf mich achte. Gleichzeitig habe ich gelernt, die Arbeit an meine körperlichen und mentalen Grenzen anzupassen, anstatt mich zu überfordern. Wäre ja gelacht, wenn die Entspannungspädagogin mehr Stress hat als ihre Teilnehmer.

Die Learnings: Rückblick und Ausblick

Rückblickend war der Weg in die Selbstständigkeit als Entspannungspädagogin nicht immer leicht, aber er hat mich zu dem Punkt geführt, an dem ich heute bin. Ich bin um einiges entspannter und gelassener in meinem Leben geworden und habe gelernt, meine eigenen Grenzen zu respektieren und auf meine innere Stimme zu hören. Unglaublich, wie viel ich in den letzten Jahren durchgemacht habe, wie viele Entscheidungen ich getroffen und auch Rückschläge erlebt habe. Wenn ich mir das so vor Augen führe, kann ich mir glaube ich doch mal auf die Schulter klopfen 😊.

Für die Zukunft habe ich viele Pläne: Ich möchte nächstes Jahr meine 300-Stunden-Yoga-Ausbildung abschließen, Inside Flow in meiner Region etablieren und vielleicht eines Tages Vorträge über Yoga und Stressbewältigung in Unternehmen halten. Gleichzeitig möchte ich darauf achten, meine Familie und meine eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Mein Weg ist noch lange nicht zu Ende, aber ich bin gespannt auf das, was noch kommt. Ich freue mich darauf, weiterhin Menschen auf ihrem Weg zu mehr Entspannung und Wohlbefinden zu begleiten und ihnen zu zeigen, wie sie Stress besser bewältigen können – sei es durch Yoga, Meditation oder andere Entspannungsmethoden.

Die Zukunft liegt in meinen Kursen

Die Unterstützung: Wie ich dir helfen kann

Wenn du das Gefühl hast, dass auch in deinem Leben manchmal die Balance fehlt oder du neugierig geworden bist, wie Entspannungstechniken und Yoga dir helfen können, im Alltag mehr innere Ruhe zu finden, lade ich dich herzlich ein, an einem meiner Kurse teilzunehmen. Dort zeige ich dir praktische Wege, wie du Stress abbauen und deine Lebensqualität steigern kannst.

Falls du regelmäßig mehr über Entspannung, Achtsamkeit und meine Angebote erfahren möchtest, melde dich gern für meinen Newsletter an. Hier teile ich inspirierende Tipps, persönliche Einblicke in mein Leben und meine Arbeit als Entspannungspädagogin sowie alle aktuellen Neuigkeiten rund um meine Kurse und Workshops. Ich freue mich, dich auf deiner eigenen Reise zu mehr Gelassenheit und innerer Stärke begleiten zu dürfen.

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Hallo, ich bin Victoria!

Ich begleite berufstätige Mütter und Väter in Entspannungs- und Ernährungskursen dabei, ihre Balance im Familienalltag wiederzufinden.

Ich bin davon überzeugt, dass eine gesunde Balance aus Familie, Job und Selbstfürsorge sowie der bewusste Umgang mit der eigenen Gesundheit und Ernährung dabei helfen können, körperliche und geistige Herausforderungen zu meistern.

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