Viele Yogalehrerinnen kennen das Problem: Kaum wird es Sommer, leert sich der Kursraum. Urlaubszeit, spontane Grillabende, volle Kalender, und schon entsteht eine Flaute, die nicht nur die Motivation, sondern auch die Kursplanung durcheinanderbringt. So ging es auch mir in diesem Sommer. Mehrfach musste ich Stunden absagen, weil sich nicht genug Teilnehmerinnen angemeldet hatten, und so langsam machte sich der Frust bei mir breit.
Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und meine ganze Selbstständigkeit infrage zu stellen, habe ich nach einer Lösung gesucht, die mir vielleicht auch einen Benefit am Ende bringt. Etwas, um sichtbar zu bleiben, neue Menschen kennenzulernen und gleichzeitig meinen aktuellen Teilnehmer*innen etwas Besonderes im Sommer zu bieten.
So entstand die Idee für Yoga im Park in Bad Nauheim. Ein Herzensprojekt, das nicht nur meine Sommerflaute überbrückt, sondern mir selbst unvergessliche Momente und eine besondere Entwicklung als Yogalehrerin geschenkt hat.
Wie das Projekt gestartet ist
Die Idee kam von einer Teilnehmerin, die mich fragte, ob ich nicht wieder draußen unterrichten könnte. Schon 2024 hatte ich ein paar Yogastunden im eigenen Garten gegeben. Das waren meine ersten eigenen Yogastunden, und, da ich zu der Zeit noch keinen Raum hatte, habe ich die Sessions in meinen Garten verlegt. Eine wirklich tolle Atmosphäre, aber leider ist mein Garten nicht gerade groß und ich wollte nicht wieder bei mir zu Hause unterrichten. Diesmal wollte ich noch mehr Menschen erreichen und größer denken.
So entstand die Idee für Yoga im Park. Der Südpark in Bad Nauheim schien perfekt: direkt an den Salinen, zentral gelegen, mit Parkplatz in der Nähe. Anders als im Kurpark musste ich hier keine Sorge vor Nilgänsen haben und der Ort war mir selbst vertraut, da ich dort vor Jahren schon an Outdoor-Trainings teilgenommen hatte. So habe ich dann recherchiert, wie ich Yoga dort anbieten kann und welche Vorkehrungen ich treffen muss. Doch von Anfang an war klar, dass ich das Angebot nach dem Prinzip „Zahle, was es dir wert ist“ anbieten wollte, denn das nahm Druck raus und öffnete den Raum für alle.
👉 Übrigens: In meinem Blogartikel „Yoga im Freien: Warum es sich lohnt, nach draußen zu gehen“ habe ich schon einmal ausführlich beschrieben, was Yoga draußen so besonders macht.

So habe ich Yoga im Park umgesetzt
Zuerst habe ich meinen Sommerkalender durchforstet, um noch freie Slots an Sonntagen zu finden. Ich kann dir sagen, mein Kalender sieht dieses Jahr ganz fürchterlich aus. 🙈 Am Ende sind sechs Termine im Juli und August dabei herausgekommen und dann habe ich ganz offiziell bei der Stadt Bad Nauheim für diese Slots den Südpark angemietet.
Die Werbung hielt ich bewusst klein, denn ich wollte mich erst mal langsam an das Konzept herantasten. Ich habe in meinen Kursen davon erzählt, in meinen Social-Media-Kanälen gepostet, ein paar Plakate aufgehängt und die Community The Room 611 informiert. Zusätzlich habe ich die Anmeldung über Fyndery laufen lassen, denn so wusste ich, dass ich am Ende nicht alleine auf der Wiese stehe, und konnte alle Teilnehmer informieren, falls ich wegen Regen oder Krankheit absagen musste.
Natürlich war das Wetter im Juli und August eine Herausforderung. Du hast es bestimmt mitbekommen, dass es zwischendurch ziemlich kalt und nass wurde. Einmal musste ich die Stunde wegen Regen absagen, ein anderes Mal standen wir bei leichtem Nieselregen unter den drei großen Eichen im Park und es war eine ganz besondere Erfahrung. Die Regentropfen auf dem Blätterdach, die frische Luft und die ruhige und achtsame Yoga-Praxis. Ein wirklich tolles Erlebnis.
Ein weiterer Schritt für mich persönlich als Yogalehrerin war, dass ich weniger „vorgezeigt“ und mehr verbal angeleitet habe. Das war ein bewusster Entwicklungsschritt, der mir geholfen hat, freier mit meiner Schülergruppe zu arbeiten und noch näher bei den Teilnehmer*innen zu sein. Ich bin viel präsenter, schaue nicht mehr so auf mich und darauf, wie ich die Asana ausführe, sondern bin ganz bei euch. Natürlich zeige ich auch weiterhin die Sequenzen, aber darauf liegt nicht mehr der Fokus.
Teilnehmerstimmen
„Die Atmosphäre draußen war super entspannt und hat perfekt zur Stunde gepasst. Besonders schön fand ich den sanften Einstieg und das ruhige Ende. „Das‚Zahle, was es dir wert ist‘-Prinzip nimmt total den Druck raus.“ – Sabine
„Gute Übungen, auch anspruchsvoll, sehr gut erklärt. Hat Spaß gemacht. Ich habe den nächsten Termin wieder gebucht.“ – Adriana
„Tolles Morgenyoga in schöner Kulisse. Victoria ist sehr professionell und strahlt eine Ruhe aus, die sich auf den gesamten Kurs überträgt.“ – Nicole

Die Ergebnisse von Yoga im Park
Das Wichtigste vorab: Die Sommerflaute war überbrückt. Statt leerer Kurse konnte ich neue Menschen erreichen und alte Kontakte halten, denn es kamen auch ehemalige Teilnehmer meiner Workshops oder der Bildungsurlaube. Einige interessierten sich im Anschluss für meine regulären Stunden in Ober-Mörlen, und ich hoffe, dass ich so meine Kurse über den Herbst und Winter noch etwas gefüllt bekomme.
Mindestens genauso wertvoll war für mich das persönliche Wachstum. Ich habe gemerkt, dass ich auch mit neuen Teilnehmer*innen spontan und flexibel arbeiten kann und das bei jedem Wetter 😅. Das hat mir Sicherheit und Gelassenheit gegeben, die ich nun in alle meine Kurse mitnehme.
Lesson learned für 2026
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- Mehr Vorlaufzeit für Werbung einplanen
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- Yoga im Park bis September verlängern
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- Outdoor-Angebote noch stärker als Chance zur Sichtbarkeit nutzen
Willst du auch Yoga im Park erleben?
Die letzten beiden Termine 2025 finden am 24. und 31. August im Südpark Bad Nauheim statt.
👉 Hier kannst du dich anmelden
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4 Antworten
Hi Victoria, wie schön, deinen Beitrag zu lesen! Es berührt mich zu sehen, wie du deinen eigenen Weg gefunden hast und mit so viel Freude und Herz die Menschen zu mehr Bewusstsein und Entspannung begleitest. Die offene und wertschätzende Atmosphäre, die du in deinen Yogastunden schaffst, macht den Park zu einem echten Kraftort für alle Teilnehmenden.
Auch ich bin gerade dabei, meinen Weg in die Selbstständigkeit als Coach zu gehen und weiß, wie besonders und manchmal herausfordernd dieser Schritt ist. Deine Leidenschaft und dein Vertrauen in deinen Weg inspirieren und geben Hoffnung, sich selbst und anderen Mut zu machen, den eigenen Impulsen zu folgen. Yoga ist für mich – wie Coaching – eine wunderbare Möglichkeit, Menschen zu unterstützen und gemeinsam zu wachsen. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Verbundenheit auf deinem Weg und freue mich auf weitere Impulse von dir!
LG
Daniel
Hallo Daniel, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich wünsche dir viel Kraft und auch Mut für deinen Weg, denn das braucht es ;-).