Hatha- oder Vinyasa-Yoga? So findest du den Stil, der wirklich zu dir passt.

Viele, die mit Yoga anfangen wollen, stehen früher oder später vor der Frage: Was ist eigentlich der Unterschied von Hatha- zu Vinyasa-Yoga und welcher Stil passt zu mir? Brauche ich eher eine ruhige Praxis, habe ich schon Erfahrungen in Yoga gesammelt oder sind erst mal die Basics wichtig?

Als ich selbst vor Jahren meine ersten Yogastunden besucht habe, wusste ich nicht einmal, dass es so viele verschiedene Richtungen gibt. Ich habe einfach angefangen und Stück für Stück mein Wissen erweitert und Erfahrungen gesammelt. Heute gehören Hatha, Vinyasa und Inside Flow zu meiner eigenen Praxis und meinem Unterricht. Jeder Stil auf seine Weise und mit seiner eigenen Wirkung.

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wo die Unterschiede zwischen Hatha und Vinyasa Yoga liegen, was dich in den Stunden erwartet und wie du herausfinden kannst, welcher Stil dich gerade am besten unterstützt.

So erkennst du, welcher Yoga-Stil zu dir passt

Hatha-Yoga ist ruhig, achtsam und ideal für Einsteiger*innen. Du hältst die Positionen länger, atmest bewusst und findest leichter in die Entspannung.

Vinyasa-Yoga ist fließend, dynamisch und kreativ. Hier verbindest du Bewegung und Atem zu einem meditativen Flow.

Beide Stile ergänzen sich wunderbar: Hatha stärkt dein Körperbewusstsein und Vinyasa lässt dein Gedankenkarussell zur Ruhe kommen.

Wichtiger als das Tempo ist dein inneres Gefühl, denn Yoga darf kraftvoll sein, aber immer in Balance bleiben.
Und wenn du dich noch orientierst, dann lass beide Stile auf dich wirken. Du wirst schnell merken, was zu dir am besten passt.

Was ist Hatha-Yoga?

Hatha-Yoga ist für viele der Einstieg in die Yogawelt, und so war es auch bei mir. Ich erinnere mich noch genau an meine ersten Stunden. Die Ruhe, das bewusste Atmen und das ungewohnte Gefühl, wirklich Zeit in einer Haltung zu verbringen und in meinen Körper reinzuspüren.

Hatha-Yoga ist kein schneller Stil. Die Asanas werden Schritt für Schritt aufgebaut und oft etwas länger gehalten. Das gibt Raum, den eigenen Körper ganz bewusst wahrzunehmen. Du spürst, wo Spannung sitzt, wo der Atem stockt und was passiert, wenn du in der Position verweilst, und atmest.

Ich liebe genau diese Momente, wenn ich wahrnehme, wie ich in eine Haltung hineinfinde, wie mein Atem tiefer wird, wie die Energie sich verändert. Jede Haltung hat ja nicht nur eine körperliche, sondern auch eine energetische Wirkung. Im Hatha-Yoga nehme ich das besonders intensiv wahr. Und ja, auch ich als Yogalehrerin habe nicht immer die perfekte Ausrichtung und muss mich selbst korrigieren. Ein Blick in den Spiegel hilft mir dann, die Asana neu zu justieren und wieder bei mir anzukommen.

In meinen eigenen Stunden, die ich gebe, halte ich die Positionen gerne länger. Ich lade meine Teilnehmer*innen dann ein, nicht gleich weiterzuwandern, sondern erst einmal hierzubleiben. Es geht dann ums Spüren und in sich Hineinhören. Für viele ist das anfangs ungewohnt, denn auch die Atemzüge werden länger, als man es aus dem Alltag kennt. Das Halten fordert sowohl körperlich als auch mental. Doch genau darin liegt die Kraft dieser Praxis.

Hatha-Yoga ist ideal, wenn du lernen möchtest, dich selbst wieder deutlicher zu spüren und deinen Körper wahrzunehmen. Du findest Ruhe und hast die Zeit, bei dir anzukommen. Für mich ist es auch der perfekte Stil, um neue Asanas auszuprobieren, denn dort habe ich keine Eile, kein „höher, schneller, weiter“. Nur ich, mein Atem und die Stille dazwischen.

Krieger I - Hatha Yoga

Was ist Vinyasa-Yoga?

Meine erste Begegnung mit Vinyasa Yoga war keine klassische Stunde. Es war eine Inside-Flow-Class. Musik, Bewegung, Atmung. Auf einmal floss alles ineinander. Ich wusste damals noch nicht, dass Vinyasa-Yoga auch ganz ohne Musik praktiziert werden kann bzw. das eigentlich die traditionelle Praktik ist, aber ich wusste sofort: Das fühlt sich anders an.

Vinyasa-Yoga ist ein dynamischer Stil. Hier fließen Atem und Bewegung zusammen, wie in einem Tanz. Die Übergänge zwischen den Haltungen sind ebenso wichtig wie die Asanas selbst. Man denkt nicht darüber nach, wie lange man in einer Haltung verweilt, denn mit jedem Atemzug wechselst du die Position.

Für mich bedeutet Vinyasa-Yoga: abschalten und loslassen vom Alltag. Ich komme in einen Zustand, in dem ich kaum noch etwas um mich herum wahrnehme. Der Atem gibt den Rhythmus vor und der Körper folgt. Ich muss nicht nachdenken und lasse mich von der Anleitung führen. Oft merke ich erst Stunden später, wie fordernd die Praxis körperlich war, denn währenddessen ist alles leicht und fließend wie in einer bewegten Meditation.

In meinem Unterricht nutze ich Vinyasa-Yoga gerne, um Gruppen ins Hier und Jetzt zu holen. Wenn ich merke, dass viele gedanklich noch im Alltag hängen, leite ich fließende Sequenzen an, denn der Kopf bekommt dann keine Gelegenheit, abzuschweifen. Nur durch den Atem geführt entsteht dieser Zustand, den man schwer in Worte fassen kann.

Vinyasa-Yoga eignet sich besonders für Menschen, die Bewegung und Dynamik lieben. Für alle, die Energie spüren möchten, und für diejenigen, die gerne durch die Bewegung im Kopf zur Ruhe kommen wollen.

Was ist Inside Flow?

Inside Flow ist für mich nicht einfach nur eine Yoga-Praxis, sondern ein ganz besonderer Moment für mich. Durch meine jahrzehntelange Tanzerfahrung schalte ich in diesem Stil besonders gut ab und lasse mich von der Musik tragen.

Meine erste Inside-Flow-Stunde war ein Wendepunkt, denn Musik erfüllte den Raum, wir bewegten uns im Rhythmus und Atem und Körper wurden eins. Ich wusste nicht genau, was mich da so berührt hat, aber ich habe sofort gespürt: Das ist ein Yoga-Stil für mich.

Was ich daran so liebe? Diese Praxis geht tief, sie ist kraftvoll und gleichzeitig unglaublich zart. Es gibt Momente, in denen ich während eines Flows Gänsehaut bekomme, weil die Musik genau den richtigen Nerv trifft und mein Körper im Einklang ist. Viel mehr über meine Liebe zu diesem Stil habe ich hier niedergeschrieben.

Mein persönlicher Yoga-Weg

Als ich mit Yoga begonnen habe, war ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Ich wollte meinen Körper in einer neuen Sportart austesten und an seine Grenzen bringen. Doch was ich gefunden habe, war etwas ganz anderes. Yoga wurde für mich zu einem Gegenpol zu all dem, was sich damals in meinem Leben so schnell und laut angefühlt hat. Hatha-Yoga war mein Anker, während ich mich in die neue Rolle als Mutter einfinden musste, und die ruhige, klare Struktur, das bewusste Atmen, das langsame Eintauchen in die Haltungen haben mir geholfen, mich nicht zu verlieren.

Mit der Zeit hat sich meine Praxis verändert. Ich bin neugieriger geworden, habe Neues ausprobiert und mich weiterentwickelt. Vinyasa-Yoga hat mir eine andere Seite des Yoga gezeigt, die mich in Bewegung bringt, die mich fordert und gleichzeitig meinen Kopf zur Ruhe bringt. Es war wie ein zweiter Zugang, der weniger statisch, sondern fließender und offener ist.

Inside Flow kam hinzu und hat etwas berührt, das sich nur schwer in Worte fassen lässt. Musik, Atem, Bewegung: Alles greift ineinander, bis nur noch der Moment bleibt. Heute ist dieser Stil ein fester Teil meiner eigenen Praxis und auch meiner Arbeit als Yogalehrerin geworden, als perfekte Ergänzung zu meinen klassischen Stunden.

Ich habe festgestellt, dass ich beide Stile brauche. Die Ruhe aus dem Hatha-Yoga und das Fließen im Vinyasa. Yoga hat mich über die Jahre gelehrt, auf meinen Körper zu hören und zu spüren, was ich gerade brauche. Zu Beginn meiner Yoga-Reise stand oft die Perfektion im Vordergrund, doch heute zählen für mich das Erleben, das Spüren und die Verbundenheit zu mir selbst.

Jeder Mensch findet seinen eigenen Zugang zu Yoga. Manchmal sofort, manchmal mit der Zeit. Für mich war es ein Weg, der sich Schritt für Schritt entwickelt hat, und genauso wird es bei dir auch sein.

Meditation, sitzende Frau im Lotussitz mit geschlossenen Augen

Hatha- oder Vinyasa-Yoga – was passt besser zu dir?

Wenn Menschen mich fragen, welcher Yoga-Stil am besten zu ihnen passt, dann gibt es darauf keine pauschale Antwort. Es kommt darauf an, was du suchst bzw. eher was du gerade brauchst. Doch wer weiß das manchmal schon? Daher ist es schön, dass Yoga uns so vielfältige Angebote in den verschiedenen Stilen machen kann, um genau das zu praktizieren, was Körper und Geist gerade benötigen, um wieder zurück zu Mitte zu finden.

Es gibt Tage, da zieht es mich ganz automatisch in eine ruhige Hatha-Praxis, denn dann möchte ich spüren, wie mein Körper sich ausrichtet, wie der Atem tiefer wird, wie ich Stück für Stück in den Moment hineinfinde. Solche Stunden geben mir Stabilität und helfen mir, mich zu zentrieren und durchzuatmen.

Dann gibt es die anderen Tage, an denen es einfach zu viel war und meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Alles wirbelt durcheinander, Termine jagen einander und ich bin körperlich anwesend, aber im Kopf ganz woanders. Ich denke, genau dieses Gefühl kennst du auch? Genau dann greife ich zum Vinyasa-Yoga und gebe meinem Kopf keine Gelegenheit, abzuschweifen. Oft merke ich schon nach den ersten Minuten, wie sich etwas verändert und Ruhe einkehrt.

Falls du noch gar nicht weißt, welcher Stil zu dir passt, dann kann ich dir nur empfehlen: Probier es aus! Buche eine Probestunde, spüre hinein, wie sich dein Körper und dein Geist dabei anfühlen, und wenn die Stunde nicht zu dir gepasst hat, dann vielleicht die nächste in einem anderen Studio oder in einem anderen Stil. Yoga ist nichts, was man theoretisch verstehen muss, sondern du musst es fühlen und erleben.

Hier findest du ein paar Blogartikel, die dir vielleicht helfen können:

Am Ende geht es nicht um richtig oder falsch, nicht um den perfekten Stil, sondern darum, dass du deinen Stil und deinen Lehrer oder deine Lehrerin findest. Dein Yoga kann sich mit den Jahren auch verändern, wachsen oder vielleicht auch mal pausieren, und wenn du merkst, dass Yoga so gar nix für dich ist, ist das auch völlig in Ordnung. 😉

Fazit & Empfehlung

Hatha- oder Vinyasa-Yoga? – Am Ende geht es nicht um ein Entweder-oder, denn beide Stile haben ihren ganz eigenen Charakter und können für dich eine Bereicherung sein. Hatha-Yoga schenkt dir Zeit, zur Ruhe zu kommen, den Atem zu vertiefen und deinen Körper bewusst wahrzunehmen. Vinyasa-Yoga bringt dich in Bewegung, lässt dich fließen und den Alltag für einen Moment ausblenden.

Wenn du ganz neu beginnst, würde ich dir empfehlen, mit Hatha-Yoga zu starten. So lernst du die Grundlagen kennen, bekommst ein Gefühl für die Ausrichtung und baust Stabilität auf. Danach kannst du dich Schritt für Schritt an Vinyasa oder sogar Inside Flow herantasten, wenn du Lust auf Musik und Bewegung hast.

Das Schöne am Yoga ist, dass es nicht den einen perfekten Weg gibt. Du darfst dich ausprobieren, neugierig sein und dich überraschen lassen.

Yoga ist lebendig. Es wächst mit dir und genau das liebe ich daran so sehr.

Probier es einfach aus

Wenn dich dieser Artikel neugierig gemacht hat, dann geh den ersten Schritt. Such dir eine Stunde aus, die dich anspricht, und erlaube dir, einfach auszuprobieren. Du musst nichts können und darfst dich in der Stunde einfach tragen lassen. Yoga ist kein Wettbewerb, sondern eine Einladung, dich selbst besser kennenzulernen.

In meinen Kursen hast du die Möglichkeit, Hatha, Vinyasa und auch Inside Flow zu erleben. Ganz ohne Druck, ganz in deinem Tempo, und vielleicht spürst du schon nach der ersten Stunde, welcher Stil der richtige für dich ist.

Ich freue mich, dich auf diesem Weg zu begleiten.

Über die Autorin

Ich bin Victoria Hirsch – Yogalehrerin, Entspannungspädagogin und Inside-Flow-Trainerin. In meinen Kursen und Seminaren verbinde ich ruhige, klare Praxis mit fließenden Bewegungen und alltagstauglicher Achtsamkeit. Mein Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihren eigenen Zugang zu Yoga zu finden – ohne Druck, ohne Perfektion, dafür mit Freude, Leichtigkeit und echtem Spüren. Mehr über meine Angebote und mich findest du auf victoria-hirsch.de

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Über die Autorin

Ich bin Victoria Hirsch – Yogalehrerin, Entspannungspädagogin und Inside-Flow-Trainerin. In meinen Kursen und Seminaren verbinde ich ruhige, klare Praxis mit fließenden Bewegungen und alltagstauglicher Achtsamkeit. Mein Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihren eigenen Zugang zu Yoga zu finden – ohne Druck, ohne Perfektion, dafür mit Freude, Leichtigkeit und echtem Spüren. Mehr über meine Angebote und mich findest du auf victoria-hirsch.de

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Hallo, ich bin Victoria!

Ich begleite Menschen dabei, mehr Entspannung, Bewegung und Achtsamkeit in ihren Alltag zu integrieren – sei es durch Yoga, Stressbewältigung oder eine bewusste Lebensweise.

Ich bin überzeugt, dass echte Balance entsteht, wenn wir Körper und Geist in Einklang bringen. Ob durch gezielte Entspannungstechniken, achtsames Yoga oder eine bewusste Ernährung – kleine Veränderungen können Großes bewirken und helfen, den Herausforderungen des Alltags gelassener zu begegnen.

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