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Glossar: Stressessen – Wie Emotionen unser Essverhalten beeinflussen

In diesem Glossar möchte ich dir einige Begriffe zum Thema Stressessen erläutern und dir helfen deinen Stress zu reduzieren und gleichzeitig eine gesunde Ernährung in deinen Alltag zu integrieren.

Als berufstätige Mutter kennst du sicherlich das Gefühl, dass der Tag nicht genug Stunden hat. Zwischen der Arbeit, dem Haushalt, den Kindern und den zahlreichen Verpflichtungen kann es schwer sein, Zeit für sich selbst zu finden. Dieser anhaltende Stress kann sich negativ auf deine Gesundheit auswirken und auch dein Essverhalten beeinflussen.

Ich werde dir wichtige Begriffe erklären, die dir helfen werden, deinen Stress zu reduzieren und bewusste Entscheidungen bezüglich deiner Ernährung zu treffen. Du wirst lernen, wie du stressbedingtes Essen erkennen und alternative Bewältigungsstrategien entwickeln kannst.

Adrenalin

Adrenalin ist ein Hormon, das vom Körper bei Stress oder in Gefahrensituationen ausgeschüttet wird. Es bewirkt eine erhöhte Herzfrequenz, gesteigerte Aufmerksamkeit und alle Energiereserven werden mobilisiert, um den Körper auf eine Flucht- oder Kampfreaktion vorzubereiten.

Akut

Akuter Stress, das heißt Stresssituationen, die kurzfristig und schnell auftreten, sind völlig normal in unserem Leben. Das schnelle Rennen, wenn das Kind fast vom Klettergerüst fällt, die Anspannung vor einem Auftritt oder die Schmetterlinge im Bauch beim ersten Date. In all diesen Situationen schüttet unser Körper Stresshormone aus und der Stresskreislauf beginnt. Egal ob es Stress ist, der sich im ersten Moment gar nicht nach Stress anfühlt oder doch eine lebensbedrohliche Situation ist.

Appetit

Appetit bezieht sich auf das Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln oder Geschmackserlebnissen, unabhängig vom Hungergefühl. Beim Stressessen kann der Appetit über den tatsächlichen Hunger dominieren. Im Gegensatz zum körperlichen Hunger ist Appetit eher psychologisch motiviert und kann durch äußere Reize, Gefühle oder Gewohnheiten beeinflusst werden.

Bewusstes Essen

Bewusstes Essen bezieht sich auf das achtsame Genießen von Mahlzeiten. Es bedeutet, sich auf den Geschmack, Geruch und die Textur des Essens zu konzentrieren und den Körper auf Hunger- und Sättigungssignale zu achten. Eine Ablenkung durch Handy, Fernsehen, Radio oder Lesen ist nicht gewünscht.

Coping-Strategie

Eine Coping-Strategie ist eine bewusste Handlungsweise, die verwendet wird, um mit Stress, Herausforderungen oder belastenden Situationen umzugehen. Coping ist ein individueller Prozess und kann dabei helfen, negative Emotionen zu bewältigen und das Wohlbefinden zu verbessern. Gesunde Coping-Strategien können beispielsweise körperliche Aktivität, soziale Unterstützung, Entspannungstechniken oder das Ausüben von Hobbys beinhalten.

Cortisol

Cortisol ist ein Hormon, das bei Stressreaktionen vom Körper freigesetzt wird. Es spielt eine Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels und des Energiehaushalts. Chronisch erhöhte Cortisolspiegel aufgrund von anhaltendem Stress können den Appetit erhöhen und zu Heißhungerattacken führen.

Chronisch

Chronischer Stress ist der Stress, der uns langfristig krank macht. Das heißt, wenn wir nicht in eine Entspannung nach einer Stressphase kommen, schüttet unser Körper immer weiter Stresshormone aus und belastet somit den Körper. Aus dem Stresskreislauf wird ganz schnell ein Teufelskreis.

Dopamin

Dopamin ist ein Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle im Belohnungssystem des Gehirns spielt. Es wird bei angenehmen Erlebnissen und Belohnungen freigesetzt und erzeugt ein Gefühl von Wohlbefinden und Glück. Dopamin kann dazu beitragen, dass Essen als Belohnung gesehen wird, was zu einer Verbindung zwischen Emotionen und Essen führen kann. Diese Grundlage wird meist in der Kindheit gelegt: Essen als Belohnung.

Emotionen

Emotionen sind Gefühlszustände, die als Reaktion auf bestimmte Ereignisse, Situationen oder Gedanken auftreten und können vielfältig sein, wie Freude, Trauer, Angst oder Wut. Sie können das Essverhalten beeinflussen, da manche Menschen dazu neigen, ihre Gefühle mit Essen zu regulieren.

Emotionales Essen

Emotionales Essen bezieht sich auf das Verhalten, bei dem aus emotionalen Gründen, anstatt aus körperlichem Hunger zum Essen gegriffen wird. Es tritt auf, wenn Nahrung als Mittel zur Bewältigung von Emotionen wie Stress, Langeweile oder Traurigkeit verwendet wird. Emotionales Essen kann zu einem ungesunden Essverhalten führen und das Gewicht und die Gesundheit negativ beeinflussen.

Emotionsregulation

Emotionsregulation bezieht sich auf die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Es beinhaltet Strategien und Techniken, um Emotionen zu regulieren und in gesunde Bahnen zu lenken. Eine effektive Emotionsregulation kann helfen, mit stressigen Situationen umzugehen, ohne auf ungesunde Bewältigungsmechanismen wie emotionales Essen zurückzugreifen.

Entspannungsverfahren/-übungen

Es gibt eine Vielzahl von Entspannungsverfahren, die wir in stressigen Situationen anwenden können: Sport, autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga, Meditation, Gespräche mit Freunden, Wandern, Musik oder Malen. Jeder Mensch hat seine eigene Bewältigungsstrategie und muss diese für sich finden.

Frustration

Frustration entsteht, wenn man das Gefühl hat, dass die eigenen Bedürfnisse, Ziele oder Erwartungen nicht erfüllt werden. Sie kann sich durch Unzufriedenheit, Ärger oder Enttäuschung äußern. In Bezug auf Stressessen kann Frustration das Verlangen nach Essen, als Mittel zur Bewältigung von emotionalen Unannehmlichkeiten, verstärken.

Impulsivität

Impulsivität bezieht sich auf das Verhalten, das durch spontane, unüberlegte Handlungen gekennzeichnet ist, ohne die Konsequenzen zu berücksichtigen. Impulsives Verhalten kann auch das Essen von ungesunden Lebensmitteln oder übermäßiges Essen beinhalten. Ein impulsives Essverhalten kann im Zusammenhang mit Stressessen auftreten.

Journaling

Journaling ist eine Methode, um die eigenen Emotionen und Essgewohnheiten zu reflektieren. Es werden über einen längeren Zeitraum immer wieder die gleichen Fragen beantwortet, um Verhaltens- und Denkmuster auszuzeichnen. Dies kann helfen, Wiederholungen beim emotionalen Essen zu erkennen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Kognitive Kontrolle

Kognitive Kontrolle bezeichnet die Fähigkeit, bewusstes Denken und rationale Entscheidungen zu treffen, um impulsive oder ungesunde Verhaltensweisen zu kontrollieren. Im Zusammenhang mit der Ernährung beinhaltet kognitive Kontrolle die bewusste Auswahl von gesunden Lebensmitteln, das Setzen von Zielen und die Überwindung von Versuchungen.

Resilienz

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, mit Herausforderungen, Stress und Rückschlägen umzugehen und daraus gestärkt hervorzugehen. Resiliente Personen können sich anpassen, Schwierigkeiten überwinden und ihre psychische Gesundheit erhalten. Eine gute Emotionsregulation und gesunde Coping-Strategien können zur Entwicklung von Resilienz beitragen.

Selbstfürsorge

Selbstfürsorge bezieht sich auf die bewusste Pflege des eigenen Wohlbefindens. Indem man sich um seine eigenen Bedürfnisse kümmert, kann man emotionales Essen reduzieren und seine Gesundheit verbessern. Das können zum Beispiel regelmäßige Ruhepausen, ausreichend Schlaf, Bewegung oder Entspannungsübungen, wie Meditation, sein.

Selbstwahrnehmung

Selbstwahrnehmung bezieht sich auf das Bewusstsein für die eigenen Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und Körperempfindungen. Es beinhaltet das Erkennen und Verstehen der eigenen Stärken, Schwächen, Bedürfnisse und Grenzen. Eine gute Selbstwahrnehmung kann helfen, Stressessen zu erkennen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Selfish-Brain

Der Begriff „Selfish-Brain“ bezieht sich auf das Phänomen, dass unser Gehirn in stressigen oder emotionalen Situationen dazu neigt, impulsiven und ungesunden Entscheidungen den Vorzug zu geben. Das Gehirn priorisiert in solchen Momenten kurzfristige Belohnungen, wie beispielsweise das Essen von hochkalorischen Nahrungsmitteln, um sich vorübergehend besser zu fühlen.

Stress

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Belastungen oder Anforderungen, sei es körperlich oder emotional. In stressigen Situationen setzt der Körper Stresshormone frei, die eine Vielzahl von Reaktionen im Körper auslösen können. Stress kann sich negativ auf die körperliche und emotionale Gesundheit auswirken, einschließlich des Essverhaltens.

Stressbewältigung

Stressbewältigung bezieht sich auf Strategien und Techniken, um mit Stress umzugehen und ihn zu reduzieren. Effektive Stressbewältigung kann das Wohlbefinden verbessern und negative Auswirkungen auf die Gesundheit minimieren. Dazu gehören beispielsweise Entspannungsübungen, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, Zeitmanagement und soziale Unterstützung.

Stressessen

Stressessen ist eine Form des emotionalen Essens, bei der man in stressigen Situationen zu Essen greift, um sich vorübergehend besser zu fühlen. Es kann ein unbewusster Mechanismus sein, um Stress abzubauen und emotionale Belastungen zu bewältigen. Dabei wählt man oft ungesunde Nahrungsmittel, die reich an Zucker oder Fett sind. Stressessen kann zu einem Teufelskreis führen, in dem das Essen kurzfristig Erleichterung bringt, aber langfristig eine Gewichtszunahme zur Folge hat.

Stressfaktoren (Stressoren)

Es gibt zwei Faktoren, den Stress auslösen können: innere und äußere. Innere Auslöser für Stress können Erziehung, Ansprüche, Erwartungen, Sehnsüchte, Belastbarkeit und Perfektionismus sein. Äußere Faktoren sind Lärm, Klima, Verkehr, Sorgen, Krankheit, Über- oder Unterforderung. Des Weiteren kann Stress auch durch den Job, zu viele Termine, Verpflichtungen, ständige Erreichbarkeit oder übermäßigen Sport ausgelöst werden. Eine Kombination mehrere Auslöser sind sehr häufig.

Stresskreislauf

Der Stresskreislauf läuft bei jeder Reaktion unseres Körpers ab, die er mit Gefahr verbindet. Egal ob das der brüllende Chef, das weinende Kind oder die Vorfreude auf das erste Date sind.

Grafische Darstellung des Stresskeislaufs
Der Stresskreislauf

Stressresistenz

Stressresistenz bezeichnet die Fähigkeit, mit Stressfaktoren effektiv umzugehen und sich an stressige Situationen anzupassen, ohne übermäßig belastet zu werden. Eine höhere Stressresistenz kann dazu beitragen, dass man besser mit den Anforderungen seines Alltags umgehen und weniger anfällig für emotionales Essen ist.

Unterstützung

Anstatt bei Stress zum Kühlschrank zu gehen, gibt es alternative Wege, um mit Emotionen umzugehen. Das können zum Beispiel körperliche Aktivitäten, Entspannungstechniken, das Gespräch mit Freunden oder das Verfolgen von Hobbys sein. Es ist wichtig, Unterstützung zu suchen, wenn man Schwierigkeiten mit emotionalem Essen hat. Professionelle Hilfe kann dabei helfen, negative Essgewohnheiten zu erkennen und neue Strategien zu entwickeln.

Zeitdruck

Zeitdruck entsteht, wenn man das Gefühl hat, zu wenig Zeit für eine bestimmte Aufgabe oder Aktivität zu haben. Heutzutage sind wir oft mit Zeitdruck konfrontiert, was Auswirkungen auf unsere Essgewohnheiten haben kann. Zeitdruck kann zu hastigem Essen, dem Verzehr von ungesunden Snacks oder dem Überspringen von Mahlzeiten führen.

Welcher Begriff fehlt hier?

Schreibe mir gerne in die Kommentare, welcher Begriff im Glossar zum Thema „Stressessen“ dir hier noch fehlt und ich ergänze ihn dann entsprechend 😉.


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Hallo, ich bin Victoria!

Ich begleite berufstätige Mütter und Väter in Entspannungs- und Ernährungskursen dabei, ihre Balance im Familienalltag wiederzufinden.

Ich bin davon überzeugt, dass eine gesunde Balance aus Familie, Job und Selbstfürsorge sowie der bewusste Umgang mit der eigenen Gesundheit und Ernährung dabei helfen können, körperliche und geistige Herausforderungen zu meistern.

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