Jedes Jahr beginnt mit Aschermittwoch die traditionelle Fastenzeit. Für viele bedeutet das: Verzicht auf Süßigkeiten, Alkohol oder andere Genussmittel. Doch Fasten kann so viel mehr sein – nämlich eine Einladung, bewusst innezuhalten, sich zu reflektieren und den eigenen Alltag achtsamer zu gestalten.
Tatsächlich habe ich es bisher auch eher klassisch gehalten: meist habe ich auf Alkohol oder Fleisch verzichtet. Doch dieses Jahr möchte ich es anders machen. Geht es dir ähnlich? Dann lass uns gemeinsam schauen, wie Fasten auch anders gehen kann.
Vielleicht kennst du das Gefühl: Du nimmst dir etwas für die Fastenzeit vor – weniger Zucker, weniger Bildschirmzeit – doch nach ein paar Tagen verfällst du wieder in alte Muster. Warum ist das so? Und was wäre, wenn Fasten nicht nur Verzicht bedeuten würde, sondern eine Chance wäre, mehr Bewusstsein in den Alltag zu bringen?
Der Verzicht auf ein liebgewonnenes Lebens-/Genussmittel wie Schokolade, Fleisch oder auch Alkohol ist eine sehr verbreitete Fastenvariante. Doch dieser Verzicht geht manchmal auch mit Verlust einher. Restaurantbesuche, Abende mit Freunden oder auch einfach der kleine schöne Moment nach einem anstrengenden Tag mit einem Stück Schoki auf der Couch wird zum Spießrutenlauf. Wenn dann noch der Partner oder die Familie nicht mitzieht und genüsslich die Tüte Chips vertilgt, ist es bei mir vorbei mit der Zurückhaltung😅.
Vielleicht gibt es einen anderen Weg, der sich weniger nach Verzicht und mehr nach Bereicherung anfühlt? In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie Fasten zu einer bewussten Entscheidung für mehr Achtsamkeit werden kann – und wie du die Fastenzeit so gestalten kannst, dass sie wirklich zu dir passt.
Fastenzeit bedeutet mehr als nur Verzicht
Viele Menschen denken beim Fasten an restriktive Regeln: nichts essen, nichts trinken, keine Süßigkeiten. Doch Fasten kann ganz individuell gestaltet werden. Es geht nicht darum, sich selbst zu bestrafen (das machen wir in unserem Alltag schon genug), sondern darum, bewusster zu leben.
Fasten hat in vielen Kulturen Tradition – sei es in der christlichen Fastenzeit, im Ramadan oder als Detox-Praktik in der Ayurveda-Lehre. Dabei ging es nie nur um den Verzicht, sondern immer auch um innere Reinigung und Achtsamkeit.
Fasten muss nicht immer bedeuten, auf Schokolade oder Kaffee zu verzichten. Es kann auch eine Einladung sein, bewusster mit den eigenen Gewohnheiten umzugehen. Vielleicht bedeutet es für dich, eine Zeit lang weniger Zeit am Handy zu verbringen und Social Media nur gezielt zu nutzen, um den ständigen Informationsfluss zu reduzieren. Oder du entscheidest dich, negative Nachrichten weniger zu konsumieren und dich bewusst auf positive Impulse zu konzentrieren. Wer sich von materiellen Dingen lösen möchte, kann Konsum-Fasten ausprobieren, indem er bewusster einkauft und Impulskäufe vermeidet. Vielleicht findest du hier eine Variante, die besser in dein Leben passt als der klassische Verzicht auf Süßigkeiten – und die dir einen echten Mehrwert bietet.
Eine Sache, die ich während der Fastenzeit umsetzen möchte, ist „Digital Detox“. Das habe ich vor ein paar Jahren schon mal gemacht und es hat super funktioniert. Das heißt, ich schmeiße meine Social Media Apps vom Handy und arbeite ausschließlich vom PC an meinen Beiträgen und beantworte Nachrichten. Also, falls es in dieser Zeit mal etwas länger dauert mit einer Antwort, sei bitte nachsichtig.

Fasten als Chance für mehr Achtsamkeit
Fasten ist keine Strafe, sondern eine Gelegenheit innezuhalten und sich bewusster wahrzunehmen. Vielleicht hast du es schon erlebt: Wenn du weniger Zeit am Handy verbringst, fühlst du dich ruhiger. Wenn du eine Weile ohne Kaffee auskommst, merkst du, wie dein Körper reagiert.
In meinen Yoga-Kursen erlebe ich oft, wie die Reduktion von Reizen plötzlich neue Möglichkeiten schafft. Teilnehmer, die zum ersten Mal bewusst ihre Atmung beobachten, spüren, wie viel Energie in ihnen steckt. Oder Menschen, die merken, dass ein einfaches „Nein“ zu bestimmten Reizen ihnen mehr Gelassenheit bringt.
Daher möchte ich als zweiten Teil meiner Veränderungen in der Fastenzeit mehr eigene Yoga-Praxis und Meditationszeit in meinen Alltag integrieren. Die Tageszeit ist dabei nicht relevant, doch meine Stunden, die ich als Lehrerin halte, zählen nicht dazu 😉. Das heißt, ich werde meine Tage neu strukturieren und schauen, wo ich diese Zeit des Innehaltens und der Achtsamkeit einbauen kann.
5 Ideen für eine bewusste Fastenzeit
Wenn du Lust hast, die Fastenzeit für dich neu zu interpretieren, habe ich hier fünf Möglichkeiten für dich:
1️⃣ Social Media Detox – Setze dir feste Zeiten für Instagram & Co., lege dein Handy mal bewusst weg oder schmeiß wie ich direkt die Apps vom Handy und schaue nur über den PC rein.
2️⃣ Reiz-Fasten – Weniger Multitasking, mehr Fokus auf eine Aufgabe (Multitasking ist ohnehin eine Lüge 😉)
3️⃣ Gedanken-Fasten – Ersetze selbstkritische Gedanken durch liebevolle Achtsamkeit.
4️⃣ Konsum-Fasten – Nutze, was du hast, anstatt wiederholt Neues zu kaufen.
5️⃣ Stress-Fasten – Integriere bewusste Pausen in deinen Alltag, sei es durch Yoga, Meditation oder eine Tasse Tee.
Na, für welche Idee kannst du dich begeistern? Oder hast du vielleicht etwas völlig anderes in deinem Kopf?
Das Schöne daran ist, dass du frei entscheiden kannst, ob und worauf du entweder verzichten oder mehr deinen Fokus legen möchtest in dieser Zeit. Wer weiß, vielleicht hast du nach diesen 40 Tagen eine tolle neue Gewohnheit in deinem Leben etabliert, die du so liebgewonnen hast, dass du sie nicht mehr missen möchtest 😉.
Was bleibt nach dem Verzicht in der Fastenzeit?
Die Herausforderung ist nicht, 40 Tage durchzuhalten, sondern herauszufinden, welche positiven Veränderungen dauerhaft Bestand haben können. Vielleicht merkst du, dass du dich mit weniger Social Media entspannter fühlst. Oder dass dein Körper dir dankbar ist, wenn du bewusster isst.
Welche kleine Veränderung könnte deine Fastenzeit bereichern – und vielleicht sogar zu einer langfristigen Routine werden?
Auch wenn du feststellst, dass du nicht auf deine Süßigkeiten verzichten möchtest oder du Instagram nutzt, um dich inspirieren zu lassen und es wieder im Alltag mehr nutzen möchtest, ist es völlig in Ordnung. Es ist dein Leben, deine Entscheidung, und niemand schreibt dir in dieser Hinsicht etwas vor.
Fasten kann eine Reise sein – keine strenge Regel, sondern eine bewusste Entscheidung für dich selbst.
Fasten bedeutet nicht nur Verzicht, sondern auch mehr Achtsamkeit für dich selbst. Vielleicht möchtest du in den kommenden Wochen mehr Ruhe, Bewegung oder bewusste Zeit für dich integrieren?
Mein Yoga-Angebot kann dir dabei helfen – ob mit sanften Flows, entspannender Meditation oder einer bewussten Pause vom Alltag. Schau doch mal in mein Special zum Weltfrauentag rein – eine Einladung, dich selbst in den Mittelpunkt zu stellen!
Lass uns gemeinsam die Fastenzeit bewusst erleben – vielleicht mit einer kleinen täglichen Achtsamkeitsübung oder einem bewussten Verzicht auf etwas, das uns nicht wirklich guttut. Ich freue mich, wenn du mir erzählst, was die Fastenzeit für dich bedeutet!