Können wir uns Nachhaltigkeit in Zukunft noch leisten? – Wie die Inflation den Einkauf von Lebensmittel beeinflusst

Frau mit Kassenzetteln in der Hand

Inflation, Energiekrise, Klimawandel – unsere Generation steht aktuell vor großen Herausforderungen. Wahrscheinlich vor den größten Herausforderungen der gesamten Menschheit: Krieg, politische Radikalisierung, Veränderungen durch den Klimawandel – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Wir in Deutschland merken dies gerade vor allem an den gestiegenen Preisen für Energie und Lebensmittel und den schwierigen Lieferbedingungen für Produktionsgüter.

In meinem Artikel zur Blogparade möchte ich dir zeigen, wie der aktuelle Stand zum Thema Inflation und Preissteigerung bei uns in Deutschland ist und ob sich meine Einstellung zur Nachhaltigkeit in puncto Lebensmittel verändert hat.

Aktuelle Inflation in Deutschland

Laut Statistischem Bundesamt liegt die Inflation für September in Deutschland gesamt bei +10,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Die größten Preistreiber sind dabei weiterhin Energie & Lebensmittel. Ohne diese beiden Punkte läge die Inflation nur bei 4,6 %. Ebenso durch den Wegfall des 9-Euro-Ticket und des Tankrabatts ist die Preisrate im September nochmal sprunghaft gestiegen.

Die Preise für Energie liegen um 43,9 % über dem Vorjahresniveau und sind somit um ein vielfaches teurer geworden. Viele Haushalte haben keinen Einfluss auf die Energie, die für ihre Wohnung zum Heizen genutzt wird, und müssen mit den gestiegenen Kosten zurechtkommen. Einige haben die neuen Abschläge der Energieversorger schon erhalten und rechnen hin und her, um die zukünftigen Kosten irgendwie zu stemmen. Die Wirtschaft ist von dieser Steigerung ebenfalls betroffen, da viele Produktionsstätten mit fossilen Energieträgern arbeiten und die Produktion der Güter dadurch in Zukunft teurer wird. Der Grund für die Preissteigerung bei Waren sind die hohen Bezugskosten, die wir bezahlen müssen, um überhaupt an unsere Energie zu kommen. Natürlich werden diese Preissteigerungen auch an uns Verbraucher weitergegeben und viele Konsumgüter können dann nicht mehr so günstig wie heute angeboten werden.

Doch nicht nur Energie und damit produzierte Güter werden teurer, auch Lebensmittel haben sehr zu unserer aktuellen Inflationsrate beigetragen. Im Gegensatz zum Vorjahresmonat lag die Preissteigerung bei 18,7 %. Vor allem Lebensmittel wie Speiseöle, Fette, Milchprodukte, Eier, Fleisch- & Wurstwaren sowie Getreideerzeugnisse haben sich merklich verteuert. Alles Lebensmittel, die einen hohen Energieaufwand bei ihrer Produktion haben. Dies spüren wir Verbraucher natürlich beim Gang in den Supermarkt und am Ende auf dem Kassenzettel.

Die persönliche Inflationsrate von meiner Familie liegt bei 9,4 % und ist also nur geringfügig niedriger als die Gesamtinflationsrate von aktuell 10,0 %. Beim Statistischen Bundesamt kannst du deine Inflationsrate berechnen.

Mein Einkaufsverhalten bei Lebensmitteln

Wie sieht jetzt mein Einkaufsverhalten aus?

Wenn du mir schon länger folgst, weißt du, dass ich gerade bei Lebensmitteln sehr auf Bio-Produkte achte und vorwiegend regional und saisonal einkaufe. Natürlich landen bei mir auch Bananen im Einkaufskorb, aber frische Erdbeeren im Winter wirst du bei mir nicht finden.

Ich gehe vorzugsweise bei uns im Supermarkt einkaufen, wo ich viele Lebensmittel in Bio-Qualität finde, aber auch Markenprodukte kaufen kann, die ich benötige. Vor allem viel frisches Obst & Gemüse landet bei mir im Korb, Vollkornprodukte und Milchprodukte auf Hafer-Basis. An tierischen Lebensmitteln kaufe ich eigentlich nur ab und zu etwas Wurst und das frische Fleisch (beides in Bio-Qualität) im Angebot. Zum größten Teil kaufe ich Eier und Rindfleisch direkt beim Erzeuger hier in der Gegend, denn da weiß ich genau, wie die Tiere gelebt und was sie zu fressen bekommen haben. Diese Produkte sind dann zwar meist nicht Bio-zertifiziert, aber ich weiß, wo sie herkommen.

Du siehst, ich habe ein kritisches Auge beim Einkauf meiner Lebensmittel und darauf, wo die Lebensmittel herkommen und wie sie produziert wurden. Wenn mal ein Stück Fleisch oder Fisch bei uns auf den Teller kommt, genießen wir dieses Festmahl. Diese Einstellung möchte ich auch meinen Kindern vermitteln: Für Wurst & Fleisch sind Tiere gestorben und deshalb sind diese Lebensmittel etwas Besonderes!

Hat sich etwas in meinem Konsum von Lebensmitteln verändert?

Natürlich habe auch ich die Preissteigerungen bei den Lebensmitteln mitbekommen und achte zurzeit mehr darauf, Produkte im Angebot zu kaufen. Gerade bei Milchprodukten (+ 29,1 %), Fleisch (+ 19,5 %) und Brot (+ 18,5 %) ist die Preissteigerung enorm. Wir essen sehr gerne Abends das klassische Abendbrot und meine Kinder nehmen morgens in die Schule und den Kindergarten belegte Brote als Frühstück mit. Da komme ich doch langsam ins überlegen, Brot wieder selbst zu backen. Bei Wurst greife ich aktuell auf die veganen Alternativen zurück, die allerdings auch nicht gerade billig sind. Zukünftig werde ich mehr auf Aufstriche oder abends mal eine Gemüsecremesuppe setzen, um unseren Konsum von tierischen Lebensmitteln zu reduzieren.

Um für unsere kompletten Ausgaben ein besseres Gefühl zu entwickeln, notieren wir diese seit drei Jahren in einer Excel-Tabelle. Ich habe dir mal unsere Ausgaben für Lebensmittel der letzten drei Jahre grafisch dargestellt:

Balkendiagramm mit Mittelwert-Linie zur Darstellung der Lebensmittelausgaben pro Monat von 2020 - 2022
Lebensmittelausgaben 2020 – 2022 pro Monat

Wie du siehst, sind unsere Lebensmittelausgaben in den letzten Jahren eigentlich konstant geblieben. Wir hatten immer Ausgaben im Jahr von knapp 700 Euro im Monat (Mittelwert). Durch unsere genaue Auflistung der Lebensmittelausgaben kann ich in den nächsten Monaten die Preissteigerung verfolgen und direkt nachsteuern, wenn es zu teuer wird. Im September ’22 war die Steigerung schon zu spüren, da wir über 800 Euro an Lebensmittel ausgegeben haben, ohne dass eine besondere Feier etc. anstand. Also auch ich bemerke langsam die Teuerung der Lebensmittel.

Werde ich durch die steigenden Preise zukünftig anders Einkaufen?

Ich habe für mich entschieden, dass ich bei den Lebensmitteln auch weiterhin auf Nachhaltigkeit setze und größtenteils Bio- und regionale Produkte kaufe. Mir ist es ein Herzensanliegen unsere Umwelt zu schützen und mein bester Weg dazu ist darauf zu achten, was bei uns tagtäglich auf den Teller kommt.

Viele Bioläden, regionale Erzeuger und Unverpacktläden bemerken schon einen deutlichen Rückgang in ihrem Umsatz, da die Verbraucher aufs Geld schauen und lieber bei Lebensmitteln anstatt ihrem sonstigen Konsum zu sparen. Meiner Meinung nach, ist dies der falsche Weg, denn die Produktion von konventionellen Lebensmitteln und vor allem tierischen Produkten zerstören immer weiter unseren Planeten und somit unsere Lebensgrundlage.

Notierst du auch so wie ich wo dein Geld jeden Monat hinfließt? Nein! Dann probiere das doch mal aus 😉. Notiere dir, was du im Monat für Lebensmittel, Auto, Handy, Streaming-Dienst, Kleidung etc. ausgibst. Vielleicht entdeckst du dann Einsparpotential, das nicht zulasten unserer Umwelt geht, sondern sogar unseren Planeten ein Stück weit beschützt.

Blogparade: Energiekrise & Inflation – Können wir uns Nachhaltigkeit noch leisten?

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Frau vor Küchenzeile mit Tablett in der Hand
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Hallo, ich bin Victoria!

Ich begleite berufstätige Mütter und Väter in Entspannungs- und Ernährungskursen dabei, ihre Balance im Familienalltag wiederzufinden.

Ich bin davon überzeugt, dass eine gesunde Balance aus Familie, Job und Selbstfürsorge sowie der bewusste Umgang mit der eigenen Gesundheit und Ernährung dabei helfen können, körperliche und geistige Herausforderungen zu meistern.

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