Xylit und Erythrit: Was ist der Unterschied?

Xylit, Birkenzucker, Xucker, Erythrit, Stevia… und wie sie alle heißen. Fühlst du dich auch manchmal durch die ganzen Begrifflichkeiten und Informationen, die durch die Medien geistern, verwirrt? Wusstest du, dass Xylit für unser liebstes Haustier, den Hund, lebensgefährlich werden kann? Oder dass Birkenzucker mittlerweile gar nicht mehr aus Birke hergestellt wird?

Ich habe dir hier mal eine kleine Beschreibung der beiden gängigsten Zuckeralternativen Xylit und Erythrit zusammengeschrieben, um dir die Qual der Wahl vor dem Supermarktregal zu erleichtern. Eine Alternative firmiert nämlich unter mehreren Namen und DIE Alternative zu unserem schnöden Haushaltszucker sind sie auch nicht.

Was ist Xylit?

Xylit ist dir bestimmt schon unter dem Begriff „Birkenzucker“ über den Weg gelaufen. Zuerst wurde diese Alternative zu Haushaltszucker nämlich aus der Rinde von Birken extrahiert und kam unter diesem Namen in den Handel. Häufig findest du Xylit auch unter der Nummer E967 auf Zutatenlisten von Lebensmitteln.

Als Erstes wurde Xylit, aufgrund seiner antikarogenen Eigenschaft, das heißt Karies kann im Mund nicht entstehen, in zuckerfreien Kaugummis verwendet. Im Zuge des Hypes um Zuckeralternativen in der heimischen Küche kam Xylit im Supermarktregal an. Du findest diesen Zucker auch unter dem Namen „Birkenzucker“ oder „Xucker“ und du siehst, dass sich viele Namen etabliert haben und z. T. auch Natürlichkeit suggerieren. Hier kann die figurbewusste Frau zugreifen und ihren Kuchen mit einer kalorienarmen Variante süßen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

In einem aufwendigen technischen Verfahren wird Xylit heute nicht mehr aus Birke, sondern aus Maisabfällen hergestellt, da dies für die Industrie günstiger ist. Die enthaltene Xylose wird unter Verwendung von Natronlauge bei 200 Grad Celsius aus den Rohstoffen gewonnen und ist alles andere als ein „natürliches“ Süßungsmittel. Die Bezeichnung Birkenzucker lässt uns Verbraucher dies immer wieder glauben.

Xylit hat im Vergleich zum normalen Haushaltszucker 40 % weniger Kalorien bei gleicher Süßkraft. Ein wahrer Segen für alle Schleckermäuler unter uns. Beim Backen kann Zucker durch Xylit 1:1 ersetzt werden, es löst sich sehr gut in Wasser auf und ist daher wirklich universell einsetzbar.

Ein Zucker mit wenigen Kalorien und ohne die Zähne zu beschädigen! Zu schön, um wahr zu sein? Alles hat doch irgendwie einen Haken und den gibt es auch hier: durch die aufwendige Herstellung ist Xylit 10 – 20 Mal teurer als Haushaltszucker. Dies muss einem der Kuchen für Omas Geburtstag oder die Muffins für den Kindergarten erstmal wert sein.

Beim Geschmack ist Xylit nicht so dominant wie Stevia, doch genau wie Haushaltszucker schmeckt er dann auch nicht. Xylit hat einen Kühleffekt auf der Zunge, ähnlich dem von Menthol. In manchem Gebäck kann dieser Effekt sehr störend sein und den Genuss trüben. Außerdem wirkt Xylit in großen Mengen abführend, da es von unserem Körper nicht gänzlich aufgenommen werden kann und zum größten Teil im Dickdarm durch unsere Darmbakterien verstoffwechselt wird. Also genieße lieber nur ein Stück vom leckeren Xucker-Kuchen als gleich das ganze Blech. Menschen mit Reizdarm sollten hier besonders aufpassen und langsam die für sie passende Verzehrmenge herausfinden.

Gefahr durch Xylit bei Hunden

Wenn du einen Hund zu Hause hast, solltest du Xylit sehr gut im Auge behalten. Anders als bei uns Menschen ist Xylit für Hunde lebensgefährlich! Bei Hunden führt ein Verzehr von Xylit nach ca. 10 bis 30 Minuten zu einer hohen Insulinausschüttung und danach zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels, der tödlich sein kann. Je nach Größe und Gewicht des Hundes kann dies schon in kleinen Mengen lebensbedrohlich für das Tier werden. Da Xylit nicht nur als Alternative zum Haushaltszucker zu finden, sondern in vielen Produkten für Diabetiker enthalten ist, solltest du als Hundebesitzer ein Auge darauf haben. Hier kannst du dich noch weiter darüber informieren.

Was ist Erythrit?

Erythrit ist genau wie Xylit ein Zuckeralkohol und wird unter hohem technischen Aufwand hergestellt, und zwar mithilfe der Vergärung von Traubenzucker, welcher durch mikrobielle Fermentation aus Stärke gewonnen wird. Erythrit kommt in unseren Lebensmitteln ganz natürlich in geringen Mengen vor, z. B. in Obst, Gemüse oder Käse. Auf der Zutatenliste bei Lebensmitteln findest du Erythrit auch unter der Bezeichnung E968.

Die Süßkraft von Erythrit liegt bei 70 % im Vergleich zu Haushaltszucker. Wenn du in deinen Rezepten also Zucker durch Erythrit ersetzen möchtest, solltest du auf das Verhältnis achten, um die gleiche Süßkraft zu erzielen. Dadurch kann es sein, dass dein Gebäck zu trocken wird und du andere „nasse“ Zutaten ebenfalls erhöhen musst.

Erythrit hat kaum Kalorien und keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, da die Verstoffwechselung, wie bei Xylit, in unserem Darm stattfindet. Wie alle Zuckeralkohole wirkt Erythrit abführend und blähend, allerdings erst bei einer sehr viel größeren Verzehrmenge als Xylit. Daher wird Menschen mit Reizdarm oder einem empfindlichen Darm geraten, bei Alternativen aus Zuckeralkoholen, zu Erythrit zu greifen.

Bei der Verwendung in der Küche ist zu beachten, dass Erythrit schlecht wasserlöslich und hitzebeständig ist. Somit kann es bei der Verwendung oder dem Verzehr dazu kommen, dass die einzelnen Zuckerkristalle beim Kauen stören und es heftig im Ohr knirscht. Daher sollte auf eine Variante in Puderzuckerform zurückgegriffen werden. Erythrit ist anders als Xylit milde im Geschmack und hinterlässt kein Kältegefühl im Mund.

Was ist jetzt besser?

Wahrscheinlich fragst du dich jetzt, zu welcher Alternative du im Supermarktregal greifen sollst. Ich habe dir hier nochmal die Facts zusammengefasst.

Die beiden Zuckeralternativen aus dem Supermarktregal haben vieles gemeinsam:

  • Sie sind Zuckeralkohole
  • Sind antikarogen
  • Haben kaum/keine Kalorien
  • lassen den Blutzucker nicht steigen
  • Sind aufwendig in der Herstellung

Xylit vs. Erythrit

XylitErythrit
Kühleffekt auf der Zungemilder Geschmack
gleiche Süßkraft wie Haushaltszuckernur 70 % Süßkraft
40 % weniger Kalorien als Haushaltszuckernahezu kalorienfrei
wassserlöslichnicht gut wasserlöslich
wirkt abführendgut verträglich
hitzebeständig
Tabellarische Auflistung der Unterschiede

Was für dich jetzt die beste Alternative ist, kannst nur du entscheiden. Hast du einen empfindlichen Darm? Willst du auf die Kalorien achten? Wofür willst du die Zuckeralternative einsetzen?

Ich persönlich finde den Kühleffekt von Xylit bei Kuchen sehr störend und verwende daher Erythrit in Pulverform, Dattelzucker oder den guten alten Haushaltszucker. Je nachdem, was ich backen oder kochen möchte, kommt eine der drei Varianten zum Einsatz. Dattelzucker ist dabei mein Favorit, da er nur aus getrockneten Datteln besteht und kein Chemiecocktail zu seiner Herstellung benötigt wird. Allerdings kann ich ihn auch nicht bei jedem Rezept 1:1 als Alternative zum Zucker benutzen, hier kommt dann je nach Lust und Laune entweder Erythrit oder der Haushaltszucker ins Spiel.


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