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Trend Ernährung & Nachhaltigkeit: Meine persönliche Prognose für 2023

Wo geht der Trend in 2023 bei den Themen Nachhaltigkeit und Ernährung hin? Wird es neue Strömungen geben oder sogar einen Rückschritt?

In diesem Artikel gehe ich auf meine persönlichen Top 5 ein und erzähle dir, was meine Schlussfolgerungen daraus sind. Am Ende gebe ich dir noch einen Tipp, wie auch du ganz einfach mehr Nachhaltigkeit in deine Ernährung bringen kannst.

Das Zukunftsinstitut hat übrigens eine tolle Übersicht über die Food-Trends 2023 veröffentlicht:

Übersicht über die Trends in der Ernährung in 2023
Quelle: https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/food/food-trends-hanni-ruetzler/ (Stand 22.12.2023)

Eine wirklich gute Darstellung, wo die Zukunft unserer Ernährung liegt und welche Möglichkeiten noch gesehen werden. Das bestätigt mich auch wieder in meiner Arbeit und meinem Weg, den ich mit meinem kleinen Business und diesem Blog gehe.

Nun aber zu meinen Trends, die ich in 2023 für die Themen Ernährung & Nachhaltigkeit sehe.

Trend 1 – Mehr lokale statt globale Ernährung

Die Corona-Pandemie der letzten zwei Jahre und die Ukraine-Krise haben uns sehr deutlich gezeigt, wie fragil unser Netzwerk des globalisierten Handels ist. Schon ein festgefahrenes Containerschiff im Suezkanal bringt das sorgsam getaktete System der globalen Wirtschaft ins Wanken. Sonnenblumenöl, Mehl, Butter, Hefe. Das sind nur ein paar der Dinge, wo wir in den letzten Jahren in leere Regale geschaut haben. Vom Toilettenpapier-Gate will ich jetzt gar nicht anfangen.

Wir sind es gewohnt, jedes Lebensmittel jederzeit zur Verfügung zu haben. Egal ob heimische Früchte außerhalb der Saison oder exotisches Obst aus der ganzen Welt. Die Regale im Supermarkt sind immer gefüllt und vieles sogar im Überfluss vorhanden.

Ich gehöre zu einer Generation, die den Krieg, Hunger oder Mangel nur aus Geschichtsbüchern kennt. Ein leeres Supermarktregal oder Lieferschwierigkeiten war mir bisher völlig unbekannt. Umso mehr haben mich diese Erfahrungen erschreckt und mein Konsumverhalten infrage gestellt. Brauche ich wirklich die fancy Handytasche aus Fernost oder das nächste Gimmick für mein Handy von irgendeiner zwielichtigen Firma? Was bietet der heimische oder europäische Markt an?

Mein Weg

Meiner Meinung nach geht der Trend im Bereich Ernährung in Kombination mit Nachhaltigkeit in 2023 weiter hin zu lokalen und regionalen Anbietern. Die Menschen werden genauer hinschauen, wo ihre Lebensmittel angebaut oder produziert werden und wollen die heimischen Landwirte und Produzenten unterstützen. Weg von der Just-In-Time-Mentalität und hin zu einem sinnvollen Verhältnis von lokal produzierten und auch importierten Lebensmitteln. Auch ich werde weiterhin die Bananen, Mangos oder Avocados im Supermarkt kaufen. Doch schaue ich genau hin, wo und wie diese produziert wurden und nehme auch gerne mal die saisonale Alternative aus europäischem Anbau. Die Supermärkte werden sich hier an die Kundenwünsche anpassen und mehr Produkte aus deutscher oder europäischer Produktion anbieten müssen.

Regionalität und nachhaltiges Wirtschaften wird ein Fokus in 2023 sein, nicht nur bei der Ernährung, sondern in vielen Bereichen der Wirtschaft.

Frau hat drei Äpfel in der Hand und einen Korb vor sich stehen
Einkaufen auf dem regionalen Wochenmarkt

Trend 2 – Kochen in geselliger Runde bleibt attraktiv

Corona ist vorbei! So die einhellige Meinung in den Medien. Aktuell beherrschen eher Influenza- und Erkältungsviren das Klinikgeschehen und Corona ist in den Hintergrund getreten. Selbst China ist von seiner 0-Covid-Strategie zurückgetreten und öffnet das Land wieder.

Was bedeutet das für die Themen Nachhaltigkeit & Ernährung? So wie ich das sehe, haben viele Menschen in den letzten zwei Jahren das Kochen und ihre Küche wieder neu kennen und lieben gelernt. Es wurde viel zu Hause gekocht, auch irgendwann wieder mit Freunden und eine gewisse Geselligkeit ist eingezogen.

Jetzt haben Bars, Restaurants und Cafés wieder uneingeschränkt geöffnet und das Leben könnte wieder seinen gewohnten Gang gehen. Zurück ins Jahr 2019 als noch die Welt in Ordnung war.

Meiner Meinung nach wird der Trend mehr zu Hause zu kochen weiter beibehalten und sich vielleicht sogar noch steigern. Zum einen steigen die Preise (nicht nur für Lebensmittel) und die Menschen müssen sich entscheiden, ob sie essen gehen, sich den neusten Film im Kino ansehen oder doch lieber zu Hause etwas kochen. Das Leben wird allgemein teurer und da bietet es sich an, sich wieder mehr in den heimischen Küchen zum gemeinsamen Kochen oder Spieleabend zu verabreden. So entdeckt man nicht nur neue Gerichte und verfeinert seine Kochkünste, sondern hat noch eine tolle Zeit mit seinen Liebsten.

Also gleich die regionalen Lebensmittel vom Wochenmarkt in der Küche ausgebreitet und ran an die Kochtöpfe! Wie du dabei Energie und somit auch Geld sparst, erkläre ich dir hier.

Trend 3 – Alte nachhaltige Küchen-Hacks werden wieder entdeckt

Bestimmt hast du es in diesem Jahr schon mitbekommen: Fermentieren war der Trend im Bereich Ernährung und Nachhaltigkeit überhaupt! Ich gehe davon aus, dass auch in 2023 Fermentieren, Einkochen, Vorräte anlegen und das Wissen von unseren Großeltern ein großes Thema in der Ernährungs-Bubble sein wird.

Durch die Krisen und steigenden Preise versuchen sich die Menschen zum einen von den globalen Netzwerken der großen Märkte autark zu machen und wollen zu anderen Geld sparen. Wenn du selbst Vorräte im Keller anlegst, zu dem Zeitpunkt, an dem die Lebensmittel gerade Saison haben und günstig sind, dann interessieren dich Preissteigerungen und Engpässe weniger.

Ich selbst werde in 2023 mehr Gemüse und Obst im Garten anbauen und im Keller ein kleines Vorratslager anlegen. Ich sammele schon fleißig Rezepte im Familien- und Bekanntenkreis und werde hier dann vielleicht eine kleine Übersicht bereitstellen. Mein Ziel ist es, dass du in der Lage bist, dir einen Vorrat an Lebensmitteln anzulegen, egal ob du auf dem Land oder in der Stadt wohnst.

Trend 4 – Vegan ist weiter im Trend beim Thema Ernährung

Seit den 2010ern kommen wir um das Thema „Vegan Leben“ nicht mehr drumherum. Kochbücher, Zeitschriften, Sendungen und vieles mehr haben es seitdem in unsere Läden und unsere Köpfe geschafft. Finde ich diesen Trend gut? Ja, auf alle Fälle! Es ist wichtig, dass wir uns damit auseinandersetzen, wie unsere Lebensmittel produziert werden und da herrscht gerade bei den tierischen Produkten ein großes Missverhältnis. Die Diskussion und die Frage, ob eine vegane Lebensweise gesünder ist, bringt Bewegung in das ganze Thema Lebensmittel und Ernährung und schafft neue Produkte und Alternativen.

Der Trend „Vegan Leben“ ist noch lange nicht vorbei und wird auch in 2023 große Bedeutung haben und in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Vegane Lebensmittel erobern immer weiter die Regale im Supermarkt, in Fleischtheken wird vegane Wurst angeboten und im Restaurant finden sich immer mehr Gerichte (außer Pommes), die vegan sind.

Neue Gerichte in altem Gewand

Vor allem veganisierte Rezepte sprießen gerade zu aus dem Boden. Egal ob Omas Gulasch, der Käsekuchen oder Sauerbraten, alles wird derzeit in eine vegane Variante umgeschrieben. Unsere Küche wird weiter durch vegane Ersatzprodukte, Kochbücher, Hilfsmittel und raffinierte Rezepte bereichert. Das heißt, dass viele Menschen, die sich aktuell noch omnivor ernähren, der Übergang zu einer veganen Ernährung erleichtert wird. Ziel ist meiner Meinung nach nicht, dass wir am Ende alle Veganer werden, sondern dass der Konsum von tierischen Produkten gesenkt wird. Die Menschen entscheiden sich dann für das hochwertigere Fleisch in Bioqualität oder vom Bauern direkt vom Hof. In alltäglichen Situationen greifen sie dann eher auf vegane Alternativen zurück, ohne auf den altbekannten Geschmack zu verzichten. Fleisch sollte wieder einen hohen Stellenwert in unsere Küche bekommen und zu besonderen Anlässen genossen werden. Vegane Käsespätzle oder Chili sin Carne sollten von einem Kuriosum zu einer alltäglichen Speise auf unseren Tellern werden.

Wenn du dich fragst, warum ich noch keine Veganerin bin, dann liest du hier die Antwort. Das ändert allerdings nichts daran, dass die vegane Ernährung ein wichtiger Trend in 2023 in Bezug auf Nachhaltigkeit ist.

Trend 5 – Mehr nachhaltige Landwirtschaft

Als letzten Punkt sehe ich die Veränderung in der Landwirtschaft als Trend im Bereich Nachhaltigkeit und Ernährung an. Gerade heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass einige Bauern in der Wetterau, wo ich lebe, zukünftig vermehrt Hülsenfrüchte anbauen werden: Kichererbsen, Linsen, Sojabohnen sowie Kidneybohnen sind nur eine kleine Auswahl davon. Auch exotisches Getreide wie roter Emmer, Rotkornweizen und Trockenreis sollen in Zukunft angebaut werden. Verkauft wird die Ernte dann vor allem an Lebensmittelhändler und Großküchen in ganz Deutschland. Eine tolle Idee, wie ich finde!

Ist das ein Schritt in die richtige Richtung?

Meiner Meinung nach müssen wir in der Landwirtschaft neue Wege gehen und kreativer im Anbau der Lebensmittel auf unseren Feldern werden. Nicht nur Rüben, Weizen, Mais und Raps, sondern auch vermehrt Sorten aus dem Süden oder vergessene Feldfrüchte, die nun wieder Abnehmer finden. Ich konnte im letzten Jahr immer häufiger Blühstreifen zwischen den Feldern entdecken und sogar Unkraut 😅.

Auch solidarische Landwirtschaft wird immer mehr zum Thema und die Menschen machen sich Gedanken, was in ihren Gärten und Balkonen blüht und sprießt. Aufklärung von Umweltorganisationen, Aktionen in Gemeinden und Landkreisen sowie die Präsenz in den Medien wird der regenerativen Landwirtschaft nicht nur im großen, sondern auch im kleinen Stil in 2023 eine Bühne geben. Sei auch du ein Teil davon und halte die Augen nach besonderen Aktionen in deiner Gegend offen.

Frau hat Holzkiste mit Gemüse und Obst in beiden Händen
Ernte aus dem eigenen Garten

DIY und Sparmöglichkeiten

Die fünf Trends zu den Themen Ernährung und Nachhaltigkeit, die ich bisher aufgezählt habe, münden für mich in eine Richtung: mehr Regionalität, DIY und Einsparungen bei der Ernährung. Das hat allerdings nicht zur Folge, dass wir Verzicht üben müssen, sondern bietet eher die Chance, die bisherige Komfortzone zu verlassen und neue Wege zu gehen. Schritt für Schritt ganz behutsam aber in die Richtung von einer vorwiegend pflanzenbasierten Ernährung und Anbau im eigenen Garten.

Meine Ideen, wie du ein Teil davon werden kannst: Wie wäre es denn mit eigenem Anbau im Garten oder auf dem Balkon? Säulenobst lässt sich prima im Kübel anpflanzen und blüht im Frühling nicht nur schön, sondern bietet auch süße Früchte im Sommer. Ich selbst pflanze im nächsten Jahr drei Obstbäume in meinen Garten und freue mich jetzt schon auf die Ernte. Oder schau direkt mal in deiner Nähe nach Hofläden und regionalen Anbietern von Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukten. So unterstützt du nicht nur deine Nachbarn, sondern weißt auch ganz genau, wo deine Lebensmittel produziert werden.

So geht es weiter …

Du findest das ganze Thema Ernährung in Kombination mit Nachhaltigkeit spannend und möchtest mehr erfahren? Dann stöber gerne durch meine vielen anderen Blogartikel.

Du möchtest einen nachhaltigeren Küchenalltag und deine Ernährung gesund & nachhaltig gestalten? Schreibe mir gerne eine Nachricht oder buche einen Kennenlerntermin.

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Hallo, ich bin Victoria!

Ich begleite berufstätige Mütter und Väter in Entspannungs- und Ernährungskursen dabei, ihre Balance im Familienalltag wiederzufinden.

Ich bin davon überzeugt, dass eine gesunde Balance aus Familie, Job und Selbstfürsorge sowie der bewusste Umgang mit der eigenen Gesundheit und Ernährung dabei helfen können, körperliche und geistige Herausforderungen zu meistern.

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