Dafür brauche ich heute keinen Mut mehr

Früher hat es mich viel Mut gekostet, für meine eigenen Wünsche einzustehen. Ich habe oft geschwiegen, um nicht aufzufallen, habe mich angepasst, obwohl mein Bauch am liebsten eine völlig andere Richtung eingeschlagen hätte. So wäre ich nach dem Abitur gerne für ein Jahr ins Ausland gegangen, doch ich hatte mich nicht getraut, meine Eltern danach zu fragen. Meine Wahl, erst einmal eine Ausbildung zu machen, anstatt studieren zu gehen, habe ich auch mangels Mut getroffen. Sicherheit stand an erster Stelle und ich wusste, dass ich mit meinem gewünschten Studiengang Kunstgeschichte nicht wirklich gute Job-Aussichten hatte.

Heute ist das anders. Ich habe gelernt, dass Klarheit kein Egoismus ist, sondern Selbstfürsorge und es mein Leben ist und nicht das der anderen. Es lohnt sich, für das einzustehen, was mir wirklich wichtig ist – auch wenn das bedeutet, dass ich vielleicht manche Menschen vor den Kopf stoße, weil ich nicht ihrem Idealbild entspreche.

Dieser Artikel ist entstanden, da die wunderbare Steffi in ihrer aktuellen Blogparade dazu aufgerufen hat, einen Artikel zu diesem Thema zu schreiben. Das hat mich direkt inspiriert und ich freue mich, ein Teil von Steffies Blogparade zu sein.

Mein Wendepunkt: Als ich beschloss, nicht mehr zu funktionieren

„Ich lasse mich nicht durch einen Job zerstören.“ Diesen Satz habe ich mir damals wie ein Mantra vorgesagt.

Ich erinnere mich noch gut an diese Phase: Panikattacken in der Tiefgarage, Nächte ohne Schlaf, meine Haare in der Bürste, Erschöpfung bis in die Knochen. Alles wirkte zu viel – der Druck, die Erwartungen an das Muttersein und den Job, das Gefühl, nie genug zu sein. Ich war erschöpft, leer und weit entfernt von dem, was ich eigentlich leben wollte.

Damals war mir klar: So kann es nicht weitergehen. Ich wollte nicht länger funktionieren, ich wollte leben. Mein Körper hatte längst die Notbremse gezogen und ich musste endlich hinhören.

Diese Krise hat mich auf einen neuen Weg geführt. Ich habe gekündigt, losgelassen, Schritt für Schritt wieder gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören. Heute weiß ich: Manchmal ist der mutigste Schritt nicht, durchzuhalten – sondern loszulassen.

Victoria Hirsch beweist Mut und bucht ein Seminarhaus für ihr erstes Yoga-Retreat
Ganz mutig plane ich meine ersten Retreats 2026

Was passiert, wenn man mutig ist: Mein Leben heute

Seit ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe, hat sich mein Alltag spürbar verändert. Kein beruflicher Terminstress, keine Mentalität „das haben wir schon immer so gemacht!“ und kein Funktionieren mehr auf Knopfdruck. Stattdessen: mehr Freiheit, mehr Klarheit und mehr Raum für das, was mir wirklich wichtig ist. Ich bin mein eigener Chef und das macht vieles entspannter, denn wenn etwas in die Hose geht, dann bin ich selbst dran schuld.

Ich gestalte meine Woche flexibel, unterrichte Yoga, leite Seminare zur Stressbewältigung und plane neue Projekte ganz in meinem eigenen Tempo. Durch inspirierende Weiterbildungen, die ich besuche, kann ich meine Angebote so entwickeln, wie sie zu meinem Leben und mir passen.

Das Beste daran? Ich habe das Gefühl, mein Leben selbst zu gestalten. Ich treffe die Entscheidungen, die mir guttun, gehe meinen eigenen Weg und lerne jeden Tag weiter.

Mut hat mein Leben nicht über Nacht verändert, aber Stück für Stück ehrlicher, stimmiger und erfüllter gemacht. Es ist kein Sprint, sondern ein Marathon den ich laufe, und da darf ich meine Ungeduld auch ein wenig zügeln und meinem Business Zeit fürs Wachstum geben.

Ängste, die ich hinter mir gelassen habe

Früher hatte ich oft Angst, nicht genug zu verdienen und hatte die Sorge, wie ich meinen Anteil zum Familienleben beitragen kann. Das hat mich blockiert und mir schlaflose Nächte bereitet, denn ich wollte die finanzielle Last nicht komplett meinem Mann aufbürden. Heute weiß ich, dass wir als Familie ein stabiles finanzielles Fundament haben und ich habe gelernt, dass finanzielle Engpässe nicht das Ende bedeuten. Wir haben genügend Puffer, um auch mal kritische Phasen zu überstehen und können uns auch auf unsere Familie verlassen.

Ein ständiger Begleiter war ebenfalls die Angst vor Kritik. Ich hatte das Gefühl, erst „perfekt“ sein zu müssen, bevor ich mit Yoga-Kursen oder Seminaren nach draußen gehen darf. Noch eine Weiterbildung, noch ein Zertifikat und immer noch das nagende Gefühl im Hintergrund, dass ich weiterhin nicht bereit bin, mein Wissen weiterzugeben, da ja so viele tolle Lehrer*innen viel weiter sind als ich. Doch je mehr Rückmeldungen ich zu meinen Seminaren und Yoga-Kursen bekomme, desto klarer wird mir, dass ich mit meiner Arbeit Menschen helfe und genau darum geht es.

Was hat sich dadurch verändert? Ich gehe heute viel gelassener mit Unsicherheiten um und ich lasse mich nicht mehr lähmen von dem Gedanken, nicht gut genug zu sein. Stattdessen darf es leicht sein und auch mal etwas von meinem Plan abweichen. Ich darf wachsen und andere auf diesem Weg mitnehmen.

Ich kann das! Wie Vertrauen in mich selbst entstanden ist

Das Vertrauen in mich kam nicht über Nacht. Es ist gewachsen mit jeder Stunde, die ich unterrichtet habe, mit jedem glücklichen Lächeln nach der Entspannung und mit jedem Feedback auf meine Seminare. Noch heute erreichen mich Mails von ehemaligen Seminarteilnehmer*innen, die mir berichten, wie gut ihnen der Kurs getan hat und dass sie ihren Alltag dank mir auf andere Art gestalten.

Auch der Austausch mit meinem Mann, anderen Yogalehrer*innen und in meiner Community hat mich gestärkt. Ich habe gemerkt, dass ich nicht allein bin mit meinen Fragen, Zweifeln und Ideen und dass mein Weg nicht weniger wertvoll ist, nur weil er anders verläuft als der klassische Karrierepfad. Das macht mein Leben aus und interessant.

Heute weiß ich: Ich kann Kurse halten, Menschen begleiten, mein Business gestalten. Ich finde Lösungen, wenn es schwierig wird, und habe gelernt, mir selbst zu vertrauen. Das gibt mir Halt, auch wenn nicht immer alles planbar ist. Ich hatte unter anderem einen tollen Plan für meine weitere Yoga-Ausbildung für nächstes Jahr, wo ich im Februar eine Woche nach Zypern geflogen wäre. Nach jetzigem Stand werden es zwei Wochen und meine Familie darf mich davon eine Woche begleiten. So kann es manchmal im Leben gehen.

An alle Frauen, die noch zögern: Mein Rat an dich

Wenn du spürst, dass da etwas in dir schlummert, vielleicht ein Herzens-Wunsch, ein langgehegter Traum, eine notwendige Veränderung, dann nimm das ernst. Du musst nicht alles sofort umkrempeln und dein gesamtes Leben auf den Kopf stellen, aber du darfst anfangen, dich auf den Weg zu machen. Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern Mut heißt, trotzdem loszugehen.

Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, seiner eigenen Stimme zu folgen, auch wenn sie anfangs noch leise ist. Heute würde ich mich früher trauen, meine Wünsche zu äußern, meinen Weg zu gehen und früher für meine Ideen einstehen. Um die Erwartungen anderer zu erfüllen, würde ich mich auch nicht mehr verbiegen, vor allem wenn sie mit meinen überhaupt nicht übereinstimmen.

Was mir hilft? Mein innerer Kompass. Der zeigt mir ziemlich klar, was sich stimmig anfühlt und was nicht. Tatsächlich kann ich dir nur raten, dich mal intensiv mit deinen Werten auseinanderzusetzen, denn die sind dein innerer Kompass. Wenn deine Werte, nach denen du leben willst, nicht mit deinem Alltag und deinen Entscheidungen übereinstimmen, dann merkst du, dass etwas nicht stimmt. Deiner Werte bewusst zu werden, ist ein erster Schritt in die Richtung zu einem selbstbestimmten und erfüllten Leben.

Du darfst groß träumen. Du darfst deinen Weg gehen – in deinem Tempo und auf deine Art. Und wenn du mal zweifelst, denk dran: Es wird nicht unbedingt leichter, aber du wirst stärker.

Wofür brauchst du heute keinen Mut mehr?

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Photo by Lara Jameson on Pexels.com

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Hallo, ich bin Victoria!

Ich begleite Menschen dabei, mehr Entspannung, Bewegung und Achtsamkeit in ihren Alltag zu integrieren – sei es durch Yoga, Stressbewältigung oder eine bewusste Lebensweise.

Ich bin überzeugt, dass echte Balance entsteht, wenn wir Körper und Geist in Einklang bringen. Ob durch gezielte Entspannungstechniken, achtsames Yoga oder eine bewusste Ernährung – kleine Veränderungen können Großes bewirken und helfen, den Herausforderungen des Alltags gelassener zu begegnen.

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