Bestimmt sind auch dir schon die beiden Begriffe Nachhaltigkeit und Umweltschutz über den Weg gelaufen. In den Medien, in Social Media oder auf der Familienfeier wird häufig über ein nachhaltigeres Leben und den Umweltschutz diskutiert.
Doch meinen beide Begriffe das Gleiche? Wo ist der Unterschied?
Das erfährst du heute in meinem Blogartikel und ich zeige dir direkt, was du in deinem Wirkungskreis dafür tun kannst. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Entdecken.
Umweltschutz
Schon als Kind in den frühen 90ern wurde ich mit dem Thema Umweltschutz konfrontiert. Damals ging es vor allem um den sauren Regen und die vielen Chemikalien und Verunreinigungen in unseren Flüssen.
Umweltschutz bemüht sich, die Umwelt vor Schäden durch menschliche Aktivitäten zu schützen. In den 90er Jahren war das vor allem der Schutz vor Giftstoffen, die in die Umwelt eingebracht wurden, Gase wie FCKW wurden verboten oder unser „gelber Sack“ hat das Licht der Welt erblickt. Es geht beim Umweltschutz vor allem darum, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schützen und den Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.
Mittlerweile haben sich Regierungen auf der ganzen Welt das Thema „Umweltschutz“ auf die Fahne geschrieben und ergreifen Maßnahmen, um ihre Umwelt zu schützen und zu erhalten. Nicht nur in Deutschland oder Europa wurde der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert und dadurch die Luft- und Wasserqualität verbessert. Viele Unternehmen tragen weltweit dazu bei, dass in umweltfreundliche Technologien investiert wird und eine Umstellung auf erneuerbare Energien oder energiesparende Prozesse erfolgt.
Doch Umweltschutz ist auch der Schutz der Tiere und Pflanzen vor unserer Lebensweise. So bemühen sich viele Umweltorganisationen, Lebensräume von Wildtieren zu schützen und zu bewahren. Nicht nur im Regenwald von Südamerika und Asien, sondern auch in Küstenregionen, in Korallenriffen und auch hier bei uns in Deutschland: Es gibt Wildtierbrücken über Autobahnen, damit sich die Population der Wildtiere ungehindert ausbreiten kann, Jagdverbotszeiten für bestimmte Tierarten oder Schutzzonen, wo sich Waldbewohner wie Wildkatze oder Luchs zurückziehen können. Selbst Elche sind mittlerweile wieder im Osten von Deutschland gesichtet worden und das ist mit ein Verdienst des Umweltschutzes in unserem Land. Fangquoten für die Weltmeere gehören ebenso dazu wie die Berücksichtigung von Wildtierpopulationen beim Bau von Straßen und neuen Stadtgebieten.
Was kannst du zum Umweltschutz beitragen?
Das heißt jetzt nicht, dass du direkt bei einer Organisation aktiv beitreten musst und dich demnächst auf einem Schiff im Atlantik wiederfindest. Du kannst ganz einfach schauen, wo du bei dir zu Hause zum Beispiel Plastik reduzieren kannst oder statt PET-Flaschen Mehrwegflaschen verwendest. Du könntest vermehrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad Strecken zurücklegen, anstatt mit dem Auto zu fahren. Oder du sammelst bei deinem nächsten Spaziergang einfach mal den Müll am Straßenrand auf und machst so deine Wohngegend direkt ein bisschen schöner. Dafür brauchst du nur einen Müllbeutel, Handschuhe und eventuell eine Greifzange. In diese Aktion kannst du auch prima deine Kinder einbinden und so zeigen, wie einfach und schnell Umweltschutz vor der Haustür möglich ist. Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten im Alltag direkt zum Umweltschutz beizutragen.
Umweltschutz ist ein wichtiger und richtiger Schritt zu einer lebenswerten und schönen Welt, auf der wir noch viele Jahre leben möchten. Doch es gilt nicht nur die Natur zu berücksichtigen, sondern auch soziale und wirtschaftliche Faktoren mit einzubeziehen. Wie genau das möglich ist, zeige ich dir beim Thema Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit hat einen viel umfassenderen Ansatz als der Umweltschutz. Das heißt Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf den Schutz unserer Tier- und Pflanzenwelt, sondern hat auch soziale und wirtschaftliche Aspekte im Blick.
Nachhaltigkeit bedeutet, unsere Ressourcen auf eine Weise zu nutzen, die unsere Bedürfnisse erfüllt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.
Drei Aspekte der Nachhaltigkeit
Ökologische Nachhaltigkeit: Sie bezieht sich auf die Verwaltung natürlicher Ressourcen und die Begrenzung des ökologischen Fußabdrucks. Sie schützt und erhält unsere natürliche Umwelt und um das zu erreichen, müssen wir unseren Konsum von nicht erneuerbaren Ressourcen reduzieren und gleichzeitig die Umweltverschmutzung und den Verlust von Lebensräumen minimieren. Es entsteht ein Gleichgewicht zwischen unseren Bedürfnissen und der Fähigkeit unseres Planeten, diese zu erfüllen.
Soziale Nachhaltigkeit: Diese bezieht sich auf die gerechte Verteilung von Ressourcen und Chancen einer Gesellschaft. Es sollen alle Menschen, die Möglichkeit haben ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen und ihnen ein erfülltes Leben ohne Angst vor Ungerechtigkeit oder Unterdrückung ermöglichen. Damit sind Aspekte wie Menschenrechte, Gleichstellung, Zugang zu Bildung oder die Schaffung von Kultur und Inklusion gemeint. Es soll den sozialen Zusammenhalt und das Wohl aller Mitglieder einer Gesellschaft fördern.
Ökonomische Nachhaltigkeit: Dies beinhaltet die Schaffung von Wirtschaftssystemen, wo Wohlstand und Beschäftigung für alle, langfristig stabil ist. Damit sind faire Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und die Schaffung von Arbeitsplätzen gemeint. Ein ökonomisch nachhaltiges System fördert Entwicklung und Innovation und hat ein Augenmerk auf die lokalen Unternehmen einer Region und schafft so eine Diversifizierung der Wirtschaft, die in Krisen um einiges widerstandsfähiger ist. Ökonomische Nachhaltigkeit erkennt ebenso an, dass ein endloses Wachstumsmodell auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen nicht tragfähig ist und weist auf alternative Konzepte hin.
Wie du Nachhaltigkeit leben kannst
Wie du siehst, ist Nachhaltigkeit nochmal viel größer in seinem Umfang als der reine Umweltschutz. Doch auch hier kannst du etwas bewegen. Es gibt mittlerweile viele nachhaltige Anbieter in den verschiedensten Bereichen: Mobilfunk, Bankwesen, Strom, Gas, Aktiendepots etc. Diese Unternehmen achten darauf, dass vor allem ökonomische Richtlinien eingehalten werden und dein Geld nicht in Ressourcen zerstörende Unternehmen investiert wird. Ich finde, das ist ein sehr großer Hebel, den wir als Kunden haben und der immer wichtiger wird.
Ein weiterer kleiner Schritt in zu mehr Nachhaltigkeit ist deine Ernährung. Bevorzuge regionale, saisonale Lebensmittel, die die Bauern und Erzeuger in deiner Region unterstützen anstatt globale Player. Bei Produkten aus dem Ausland achte auf Siegel wie „Bio“ oder „Fairtrade“, um sicher zu sein, dass nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die Menschen in den Ländern fair für ihre Arbeit entlohnt wurden. Am meisten CO₂ kannst du einsparen, wenn du komplett auf Fleisch und sogar tierische Produkte verzichtest, denn die haben den größten CO₂-Fußabdruck in unserer Ernährung. Soweit bin ich allerdings auch noch nicht und achte daher auf die Menge, die wir verzehren und woher die Produkte stammen.
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Damit nicht nur wir Bürger etwas verändern, sondern das Thema Nachhaltigkeit, gerade vor der aktuellen Bedrohung durch den Klimawandel, mehr Gehör bekommt, ist es Wichtung auch auf politischer und wirtschaftlicher Ebene eine Veränderung herbeizuführen. Es müssen Anreize geschaffen werden, um nachhaltiger zu produzieren und Entscheidungen im Sinne der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit zu treffen. Das kann allerdings nur auf hoher politischer Ebene passieren. Als Bürger kannst du deine Stimme abgeben und an der Wahlurne eine Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit in der Politik treffen oder als Verbraucher auf nachhaltig produzierte Lebensmittel zurückgreifen und so Unternehmen abstrafen, die sich damit noch nicht auseinandergesetzt haben.
Es ist wichtig, dass wir uns klarmachen, dass Nachhaltigkeit nicht nur uns dient, sondern auch den zukünftigen Generationen, die auf dieser Erde ein ebenso lebenswertes Leben führen wollen wie wir. Es ist eine kollektive Verantwortung, die wir übernehmen, um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.
Auflösung – Unterschied Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Wie du gesehen hast, konzentriert sich der Umweltschutz auf den Schutz und Erhalt unserer natürlichen Ressourcen, während Nachhaltigkeit noch wirtschaftliche und soziale Aspekte mit einbezieht. Das heißt, wenn wir nachhaltig handeln, arbeiten und leben, schützen wir nicht nur unsere Umwelt, sondern gleichzeitig das Leben unserer Mitmenschen und schaffen wirtschaftliche Stabilität.
Jeder, auch du, kannst dazu beitragen, dass das Thema Nachhaltigkeit wieder stärker in den Fokus der Menschen rückt und wir bewusste Entscheidungen treffen, wie wir unsere Ressourcen nutzen. Egal ob es die Reduzierung des Wasserverbrauchs, der Kauf umweltfreundliche Konsumgüter, Second Hand ausprobieren oder der Verzicht auf Fleisch ist. Indem wir in unserem Wirkungskreis darauf achten, was wir tun, reduzieren wir nicht nur unseren eigenen ökologischen Fußabdruck, sondern beeinflussen durch „Nudging“ noch unsere Mitmenschen, denen wir tagtäglich über den Weg laufen.
Doch nicht nur wir sind gefragt, sondern auch Regierungen, Unternehmen oder Organisationen müssen mehr Verantwortung übernehmen und nachhaltige Entscheidungen treffen.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind untrennbar miteinander verbunden und die verschiedenen Aspekte tragen zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft bei. Mit vereinten Kräften können wir eine Welt erschaffen, in der eine gesunde Umwelt, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität eine Basis haben, um zu wachsen und sich auszubreiten. Für die nächsten Generationen, die kommen werden. Packen wir es an!
