Ich möchte dir und deiner Familie mit zehn Tipps zeigen, wie du schnell und unkompliziert mehr Minimalismus in deinen Alltag integrieren kannst. So kannst du vielleicht den ein oder anderen Euro sparen und zeigst deinen Kindern, dass ein Leben ohne viel Krims-Krams wunderschön sein kann.
1. Hinterfragen – Brauchen wir DAS wirklich?
Stelle dir immer wieder die Frage, ob ihr Spielzeug/Kleidung/Schuhe etc. wirklich braucht. Am besten schreibst du dir geplante Anschaffungen auf einen Zettel und schaust dann, nach ein paar Tagen, ob du die Sachen wirklich noch brauchst. Du wirst feststellen, dass viele Dinge plötzlich nicht mehr so wichtig sind und du auch ohne Probleme ohne sie auskommst. Gegenstände, die nach einer Woche noch auf der Liste sind kannst du dann kaufen. Am besten nutzt du hier Geschäfte in deiner Region und unterstützt die Einzelhändler in deiner Umgebung.
2. Fleisch – mehr Qualität als Quantität
In unserer heutigen Gesellschaft ist Fleisch allgegenwärtig. In vielen Restaurants und Imbissbuden sind noch viele Gerichte auf Fleisch ausgelegt und vegetarische/vegane Varianten kaum vorhanden. Vor allem in ländlichen Regionen sind die fleischlosen Alternativen bisher kaum angekommen. Kaufe dein Fleisch wenn in Bio-Qualität und genieße es nur ein paar Mal die Woche anstatt es täglich auf den Teller zu bringen. Mach dich schlau über andere pflanzliche Proteinquellen und setze diese in deiner Küche ein.
3. Leitungswasser trinken – spare dir unnötige Schlepperei
Bei uns in Deutschland ist das Trinkwasser eines der am besten geprüften Lebensmittel des Landes. Warum also noch Wasserflaschen durch die Gegend schleppen, wenn man einfach zu Hause den Hahn aufdrehen kann? Wer es gerne gesprudelt mag kann sich einen der vielen Sprudelautomaten kaufen, die überall angeboten werden. Auf das Trinken des eigenen Leitungswassers sollte man nur verzichten, wenn im Haus noch alte Bleirohre verlegt wurden. Also dann: Prost!
4. Reparieren oder gebraucht kaufen – Minimalismus bei Geräten
Eine kleine Geschichte dazu:
Ich bin am Kuchenteig vorbereiten und hole den alten Handmixer von meinem Opa aus dem Schrank. Ich schmeiße den Mixer an und plötzlich verfängt sich das Kabel in den Rührstäben und wickelt sich auf. Natürlich fliegt die Sicherung raus und es riecht schön nach verbranntem Plastik. Das Kabel ist hinüber und ich habe den Schreck meines Lebens bekommen. Ich recherchiere direkt im Internet nach einem neuen Hightech-Mixer, als mein Mann meint er schaut ihn sich mal an. Vielleicht kann er das kaputte Stromkabel ersetzten. Also schraubt er (mein Mann ist gelernter Mechatroniker) den Mixer auseinander und siehe da, das Kabel lässt sich austauschen. Der Mixer ist mit einem neuen Kabel immernoch bei mir in Betrieb und funktioniert einwandfrei 😊 Was aber tun, wenn man keinen Elektriker in der Familie hat?
In vielen Städten und Dörfern gibt es die sogenannten „Repair Cafés“. Dort kann man mit seinen defekten Elektrogeräten hingehen und Elektriker schauen sich die Geräte an und reparieren sie wenn möglich. Somit kann man alten Geräte weiter nutzen und braucht nicht gleich ein Neues anzuschaffen. Genauso kann man im Internet auf Tauschbörsen schauen, ob jemand vielleicht ein gebrauchtes Gerät zum Verkaufen anbietet. Auf Flohmärkten oder bei Haushaltsauflösungen findet man auch immer wieder gebrauchte Geräte, die noch funktionieren.
5. Verpackungsfrei einkaufen – viele Supermärkte machen es möglich
Viele von uns kennen das Problem: Wir stehen im Supermarkt und alles an Obst & Gemüse ist einzeln in Plastik verpackt und zu Hause stapelt sich anschließend der Müll im Eimer. In einigen Supermärkten kann man mittlerweile verpackungsfrei und lose kaufen, so dass man genau die Menge einkauft, die benötigt wird. Eine super Alternative sind auch Wochenmärkte oder noch der klassische Obst-&-Gemüse-Händler, der einem noch sagen kann, wo genau die Lebensmittel herkommen und was gerade Saison hat.
6. Frisch und selbst Kochen – zurück zum Minimalismus unserer Großeltern
Es gibt nichts Gesünderes als selbst in der Küche zu stehen und mit frischen Zutaten ein Gericht auf den Teller zu zaubern. Viele haben keine Zeit oder Lust jeden Tag am Herd zu stehen und sich Gedanken zu machen was es heute zu essen gibt. Der große Vorteil am selbst kochen ist, dass man die Kontrolle über Zutaten, Inhaltsstoffen und Portionsgrößen hat. Ein Wochenplan kann dabei eine sehr gute Unterstützung sein, um auch regionale und saisonale Lebensmittel mit in die Planung einzubeziehen und so Vielfalt auf den Teller zu bringen.
7. Lebensmittel selbst anbauen – Kindern den Ursprung zeigen
Für Kinder ist es eine wunderbare Erfahrung zu sehen, wie auf einem kleinen Samen, den man zu Beginn in die Erde steckt, eine Pflanze wird. Wenn noch Obst und Gemüse daran wächst ist es ein richtiges Highligt. Die Tomaten oder Gurken aus eigenem Anbau können dann geerntet werden, wenn die Früchte voll ausgereift sind und schmecken auch viel besser als die Gekauften aus dem Supermarkt. Selbst auf einem kleinen Balkon oder der Fensterbank lassen sich heute Tomaten, Himbeeren, Erdbeeren oder verschiedene Kräuter ziehen und ernten und man benötigt gar nicht den großen Garten hinterm Haus.
8. Geräte abschalten – Strom sparen mit Minimalismus
Wer kennt es nicht, wenn man abends durch die dunkle Wohnung läuft und einem die roten Lichter von Fernseher, Receiver, Konsole oder DVD-Player noch freundlich anlächeln. Diese Geräte verbrauchen selbst im „Standby“ noch einiges an Strom, welches man sich sparen kann. Schaltbare Steckdosen sind hier eine super Alternative und können über eine kleine Fernbedienung den Geräten den kompletten Strom wegnehmen. So spart man übers Jahr einige Euro, die man gut in schönere Dinge investieren kann.
9. Kleider ausmisten – weniger ist mehr
Laut einer Greenpeace-Studie aus 2015 besitzen deutsche Erwachsene ca. 95 Kleidungsstücke im Durchschnitt (ohne Unterwäsche und Socken). Frauen besitzen mit 118 Teilen etwas mehr als Männer (73 Teile). Jedes fünfte Kleidungsstück wird kaum getragen und liegt ungenutzt im Schrank. Viele Kleidungsstücke, die bei uns in den Schränken schlummern und nicht mehr getragen werden, können andere Menschen gut gebrauchen. Vor allem Kinderkleidung wird nur über einen kurzen Zeitraum getragen und ist somit noch super für eine zweite oder dritte Runde beim Nachbarskind oder dem Baby der besten Freundin geeignet. Schau einfach in die Schränke und entscheide, was nicht mehr passt, kaputt/fleckig ist oder schon über zwei Jahre nicht mehr getragen wurde. Diese Teile kannst du entweder auf einem Flohmarkt oder im Internet verkaufen und was am Ende übrig bleibt geht in die Kleiderspende oder an eine Sammelstelle für bedürftige Menschen.
10. Family-Time – Minimalismus nicht nur bei „Zeug“ leben
Kinder erinnern sich an die großartigen Erlebnisse als Familie. Das müssen nicht immer die aufwändigen Ausflüge in den Freizeitpark, sondern kann auch der Spaziergang zum nächsten Fluss oder Wald sein. Mit Kinderaugen wird diese Welt dann entdeckt. Aus Langeweile entstehen bei Kindern meist die besten Ideen und sie werden richtig kreativ und spielen gedankenversunken in ihrer eignen Welt. Für uns Eltern ist das dann der Zeitpunkt, um sich zurückzulehnen und auch einfach mal NICHTS zu tun. 😉 Diese kleinen Auszeiten kosten uns nichts und geben uns so viel.
Fazit zu Minimalismus im Familienalltag
Wie du siehst, gibt es einige Dinge, die man angehen kann, um ein bisschen mehr Minimalismus in seinen Familienalltag zu bekommen. Es ist wichtig sich von unnötigem Ballast entweder zu trennen oder erst garkeinen mehr in sein Leben zu lassen.
Welche Tipps für mehr Minimalismus hast du schon umgesetzt und wie erging es dir dabei?
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